Es ist ein Paukenschlag aus Jerusalem: Das israelische Außenministerium hat Unterlagen veröffentlicht, die in einem Hamas-Außenposten im Gazastreifen entdeckt wurden. Sie sollen belegen, dass die „Global Sumud Flotilla“ (GSF) direkt von der Terrororganisation Hamas organisiert und finanziert wird. Besonders brisant: Mit an Bord ist die schwedische Klima-Ikone Greta Thunberg.

Greta Thunberg an Bord in Barcelona – von hier stach die Flottille Richtung Gaza in See.APA/AFP/LLUIS GENE

Enthüllt: Hamas-Dokumente belasten Flottille

Das israelische Außenministerium erklärt: „Enthüllt: Offizielle Hamas-Dokumente, die im Gazastreifen gefunden wurden – jetzt erstmals offengelegt – beweisen die direkte Beteiligung der Hamas an der Finanzierung und Durchführung der ‚Sumud‘-Flottille nach Gaza.“

Die Unterlagen verknüpfen die Flottille direkt mit der 2018 in Istanbul und Beirut gegründeten Palestinian Conference for Palestinians Abroad (PCPA). Die Organisation wird von Hamas-nahen Funktionären wie Zaher Birawi in Großbritannien und Saif Abu Kashk in Spanien gesteuert.

Hamas-Führer Ismail Hanija schreibt dem Generalsekretär der Palestinian Conference for Palestinians Abroad (PCPA), deren Hamas-Funktionäre gleichzeitig die Gaza-Flottille vorantreiben. Israelisches Außenministerium/X

PCPA: Hamas-Ableger im Ausland

Eines der Dokumente: ein Brief von Hamas-Politbürochef Ismail Hanija (2021) an den PCPA-Generalsekretär Manir Shafik. Darin spricht er von der „dringenden Notwendigkeit, nationale Einheit und Partnerschaft zu erreichen“ und betont das „Recht auf einen unabhängigen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt“.

Hamas-Chef Ismail Hanija (l.) mit Yahya Sinwar (r.), dem Drahtzieher des Massakers vom 7. Oktober 2023. Hanija verfasste 2021 den Brief, der die PCPA als festen Bestandteil des Hamas-Apparats bestätigt.GETTYIMAGES/Momen Faiz/NurPhoto

Das Schreiben zeigt: Die Hamas betrachtet die PCPA als festen Bestandteil ihres Apparats. Israel, das die PCPA bereits 2021 als Terrororganisation eingestuft hat, sieht sich bestätigt: „Die PCPA fungiert als Vertretungskörper der Hamas im Ausland; de facto agiert sie wie ‚Botschaften‘ der Hamas. Sie mobilisiert im Auftrag der Hamas gegen Israel – von gewalttätigen Demonstrationen bis hin zu Provokationsflottillen.“

Hamas-Liste: Namen und Netzwerke

Ein weiteres Dokument ist eine Liste von PCPA-Aktivisten, darunter mehrere ranghohe Hamas-Kader:

Ganz oben auf der Hamas-Liste: Zaher Birawi in London – seit Jahren treibende Kraft hinter Gaza-Flottillen – und Saif Abu Kashk in Spanien, Chef der Tarnfirma „Cyber Neptune“. Dazu weitere internationale Funktionären wie Ziad Alaloul (UK, Vorsitzender des Palestinian Council for Sport), Salman Abu Sitta (Kuwait), Samir Alqariyati (Italien) und Suhail Abu Shamalla (Deutschland).

Das Ministerium erklärt: „Dieses Dokument wurde in einem Hamas-Außenposten im Gazastreifen gefunden und beweist erneut die direkte Verbindung zwischen den Flottillenführern und der Hamas.“

Knapp 50 Schiffe der Gaza-Flottille sammeln sich vor Koufonisi – Griechenland garantiert ihren Schutz.APA/AFP/Eleftherios ELIS

50 Schiffe und Greta Thunberg

Die „Global Sumud Flotilla“ umfasst insgesamt rund 47 bis 50 Boote. Teilgruppen des Konvois befinden sich bereits auf dem letzten Abschnitt Richtung östliches Mittelmeer. Italien und Spanien haben Marineeinheiten zu humanitärer Begleitung entsandt, türkische Militärdrohnen überwachen das Geschehen.

Im Fokus: Klima-Ikone Greta Thunberg. Schon im Juni 2025 segelte sie auf der „Madleen“, die von Israel gestoppt wurde. Damals wurde sie deportiert. Das Außenministerium spottete: Es habe sich um eine „Selfie-Yacht“ gehandelt.

Die Klima-Ikone posiert mit palästinensischer Flagge – kurz vor dem Start des umstrittenen Konvois.APA/AFP/LLUIS GENE

Israel: „Keine Hilfe, nur Provokation“

Offiziell wollen die Organisatoren der Gaza-Flotilla Hilfsgüter nach Gaza bringen. Israel bot – gemeinsam mit Italien – an, die Ladung über Ashkelon oder Zypern weiterzuleiten. Doch die Organisatoren lehnten ab.

Für Jerusalem ein klarer Beweis: Es gehe nicht um Hilfe, sondern um politische Provokation. Die Flotte werde aus Sicherheitsgründen nicht an die Küste Gazas gelassen. Auch das schwedische Außenministerium warnte inzwischen vor Reisen dorthin.

Die Boote der „Global Sumud Flotilla“ vor der Küste Griechenlands – kurz vor der Weiterfahrt ins östliche Mittelmeer.APA/AFP/Eleftherios ELIS

Israels Sprecher Oren Marmorstein stellte klar: „Was riskieren die Aktivisten, wenn sie sich der Küste Gazas nähern? Wir wollen nicht, dass jemand in Gefahr gerät. Deshalb sagten wir: Bitte akzeptiert den Vorschlag der italienischen Regierung. Es ist kein israelischer Vorschlag. Es ist der Vorschlag der italienischen Regierung. Lasst uns die Hilfsgüter friedlich nach Gaza bringen. Sie sagten nein. Wisst ihr, warum? Weil sie nicht an der Hilfe interessiert sind – sie sind an der Provokation interessiert.“

Blockade ist rechtmäßig

Israel und Ägypten halten seit 2007 eine Seeblockade aufrecht, um Waffenlieferungen an die Hamas zu verhindern. Der UN-„Palmer-Report“ (2011) bestätigte ihre Rechtmäßigkeit.

Dutzende Aktivisten sind an Bord.APA/AFP/Eleftherios ELIS

Im Schatten des 7. Oktober

Die Debatte um die Flottille ist hochbrisant: Am 7. Oktober 2023 ermordeten Hamas-Terroristen rund 1.200 Menschen in israelischen Grenzorten und verschleppten 252 Geiseln. Noch immer werden 48 Menschen festgehalten – nach Schätzungen sind nur rund 20 von ihnen noch am Leben.

Für Israel ist klar: Jede Unterstützung für Hamas-Strukturen – auch unter dem Deckmantel „Hilfsgüter“ – wird kompromisslos verhindert.