Dornauer: „Ich trete nicht zurück, ich trete zur Seite"
Georg Dornauer ist nun über einen Jagdausflug mit Signa-Gründer René Benko gestolpert: Der Chef der SPÖ-Tirol gab am Mittwoch seinen Rücktritt bekannt. Nachfolger an der Spitze der Tiroler Sozialdemokraten ist Tirols ÖGB-Chef und Landtagsabgeordneter Philip Wohlgemuth.
Seit Veröffentlichung des Fotos von der Jagdgesellschaft samt erlegtem Hirsch in der Kronen Zeitung wurde der innerparteiliche Druck auf den Landeshauptmann-Stellvertreter immer größer. Nun ist Dornauer eingeknickt. “Die Ereignisse der letzten Tage sind bekannt, die Entwicklungen der SPÖ Tirol auch”, begann Dornauer sein Statement vor der Presse. Es gibt laut Dornauer keinen Gesetzesbruch, keinen Schaden und er habe auch keine Einladung angenommen. „Ich habe lediglich einen Freund auf einen Jagdausflug in die Steiermark begleitet.”
Von dem ebenfalls bei der Jagdgesellschaft anwesenden René Benko distanziert sich Dornauer und sieht auch keinen Rücktrittsgrund, als Sozialdemokrat akzeptiere er jedoch die momentane Stimmungslage. „Ich trete nicht zurück, ich trete zur Seite und stelle den ersten Landeshauptmann-Stellvertreter zur Verfügung und schlage Philip Wohlgemuth vor – die Aufgaben sind bei ihm in allerbesten Händen.”
Er selber zieht sich auf sein Direktmandat im Tiroler Landtag zurück und dankt dem Koalitionspartner, allen voran Tirols ÖVP-Landeshauptmann Anton Mattle. Dornauer erklärte angeschlagen, er habe noch viel vorgehabt und hofft, die SPÖ setzt seine Arbeit weiter fort.
Die Übergabe an Philip Wohlgemuth wird am 18. Dezember erfolgen, wenn in Tirol der Budgetlandtag stattfindet. „Ich werde das Budget präsentieren und eine Rede halten. Die Partei und die Tirolerinnen und Tiroler können sicher sein: Ein geordnetes Haus wird übergeben.”
Ein Foto eines Jagdausflugs in der steirischen Luxusjagd Stüblergut brachte Tirols SPÖ-Chef Dornauer zu Wochenbeginn in Erklärungsnot. Obwohl er darauf mit einem “Beutebruch-Hut” zu sehen ist, beteuerte Dornauer, nicht geschossen zu haben – der Schuss sei von einem befreundeten Hotelier abgegeben worden, was dieser und der Jagdleiter bestätigen. Besonders unangenehm ist das Foto deshalb, weil gegen Dornauer wegen eines früheren Vorfalls – er ließ im Jahr 2019 seine geladene Jagdwaffe mit offenem Fenster im Auto am Flughafen Innsbruck liegen – nach wie vor ein Waffenverbot besteht.
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