Am Mittwoch hat Regierung die Öffnungsschritte in Richtung “neue Freiheit” bekanntgegeben. Die Reaktionen seitens der Landesvertreter waren grundsätzlich einstimmig positiv, wenngleich manch einer zugab, bei den Lockerungen doch auch “ein bisschen Bauchweh” zu haben. Einer aus den Reihen der Landeschefs, der in den vergangenen Monaten immer wieder mit interessanten wie brisanten Aussagen und Einschätzungen aufhorchen ließ, enttäuschte auch diesmal mit seiner Reaktion nicht: Hans Peter Doskozil (SPÖ).

Der Landeshauptmann des Burgenlands begrüße die Öffnungsschritte zwar “prinzipiell”, doch er sah auch einige Punkte für Kritik, wie er am Mittwoch im Gespräch mit der Tageszeitung “Heute” enthüllte.  Im Burgenland sei “eine klare Entspannung der Lage erkennbar”, die Anzahl der neuen Fälle sei bereits wieder niedriger als die Zahl der Genesenen. Bundesweit habe das Burgenland, das auch der klare Impf-Spitzenreiter in Österreich ist, die niedrigste Inzidenz. Und er widerspricht dabei auch einer Aussage von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, der die Lage in den Spitälern im “ganzen Land” als nach wie vor alarmierend erachtet: “Die Spitalzahlen waren während der gesamten Omikron-Welle stabil – auch in den Spitälern sinken die Zahlen”, so Doskozil.

Was ist mit den Schulen?

So weit, so positiv – und doch findet Doskozil Punkte, welche die Bundesregierung nicht ausreichend klargestellt habe. So sei beispielsweise die Vorgehensweise in Schulen offengeblieben: “Insbesondere der Umgang mit der Maskenpflicht für Lehrpersonal sowie die Fortführung der Teststrategie”, bemängelt der Burgenland-Chef.

Regierung "widerspricht" sich mit 3G und Impfpflicht-Strafen selbst

Eine Entscheidung, die sich Hans Peter Doskozil unbedingt erwartet hätte, die aber ausblieb, ist eine klare Ansage in Sachen Impfpflicht. Zuletzt hatten sich die Gerüchte verdichtet, dass nach dem Impflottiere-Flop auch die Impfpflicht nunmehr auf äußerst wackeligen Beinen stehe – auch die Aussagen der Regierungsmitglieder in Richtung Impfpflicht waren weicher geworden.

Regierungs-Insider munkelten sogar, dass die Koalition ein Aus plane. Für Doskozil ist die Regierung der Bevölkerung und dem Bund aber eine Vorgehensweise schuldig geblieben: “In Aussicht gestellt ist eine Kommissionsentscheidung vor 15. März, die möglicherweise zu einer temporären Aussetzung der Impfpflicht führt”, so Doskozil, der mit dem Ausbleiben einer Äußerung in diese Richtung und den eben verkündeten Lokerungen einen Widerspruch in sich sieht. “Diese Entscheidung hätte ich mit bereits heute erwartet, da es ein klarer Widerspruch ist, mit 19. Februar in eine 3G-Systematik zu gehen beziehungsweise mit 5. März die 2- und 3G-Systematik generell aufzugeben, aber gleichzeitig die Impfpflicht zu vollziehen, so Doskozil. Das führt für den Burgenland-Chef zu nur einer Konsequenz, und zwar, dass es für ihn – und das Burgenland – in nächster Zeit keine Umsetzung der Impfpflicht geben kann: “Wir gehen im Burgenland aus heutiger Sicht davon aus, dass es für die nächsten Monate zu keinem Vollzug der Impfpflicht kommen kann.”

"Dürfen nicht dieselben Fehler machen wie letztes Jahr"

Aber Doskozil stellt auch klar, dass es sich bei seiner Prognose wohlgemerkt um ein Aussetzen und nicht für ein komplettes Aus für den verpflichtenden Stich handelt. Mit Blick auf die neuen Regeln müsse auch “klar sein “dass man “keinesfalls dieselben Fehler wie letztes Jahr” machen dürfe. “Viele Expertinnen und Experten sind sich einig, dass die Wahrscheinlichkeit einer neuerlichen Verschärfung der Lage im Herbst realistisch ist”, warnt der Burgenland-Chef, und fordert ein entsprechendes Handeln von der Regierung ein.

Seiner Meinung nach brauche es daher einen klaren Fahrplan für die nächsten Monate – etwas, was die Regierung bislang verabsäumt habe, zu tun: “Diesen klaren Fahrplan, insbesondere klare Vorgaben für den Herbst, lässt die Regierung offen”, kritisiert er.

Doskozil fordert von Bundesregierung "klaren Fahrplan" für den Herbst

Was die Bundesregierung bislang säumig geblieben ist, will Doskozil den Burgenländern auf jeden Fall bieten, wie er im Gespräch mit der “Heute” verspricht: “Wir werden im Burgenland nach einer finalen Abstimmung mit Expertinnen und Experten jedenfalls eine Strategie für den Herbst präsentieren. Das sind wir den Burgenländerinnen und Burgenländern schuldig, denn nur aufgrund des Zusammenhaltes sind wir bislang so gut durch die Krise gekommen. Diesen Vorsprung wollen wir nicht verlieren.”

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Kommentare

  • Anna Schneider sagt:

    Ich habe bei der Pressekonferenz genau das erhalten, das ich erwartet hatte.
    Viel Lärm um Nichts

  • SHA sagt:

    Bravo Hr.Doskozil und weg mit der Fr.Vorsitzenden die ist als
    Ärztin nicht brauchbar, und als Sozialistin unbrauchbar.
    Und ganz wichtig, die ganzen NGOS samt Lobbyisten
    rausschmeissen. Zwar weniger Geld aber mal ehrliche
    Poitik machen!

    1. Colombo sagt:

      Der Doskozil der redet nur viel, wäre er, was hoffentlich nicht kommen wird, der BK von Österreich, steht er genauso an der Grenze wie 2015 mit Werner Faymann und heißt die Talibans und IS-Rückkehrer “Herzlich Willkommen”! Eines habe in 35 Jahren in der SPÖ gelernt “traue nie einem Linken”. Untereinander wird Freundschaft halbwegs gelebt, Österreich ist für die nicht wichtig, sonst hätte die SPÖ ein Volksbegehren zum Austritt aus der Genfer Flüchtlingskonvention gestartet. Die Partei ist wichtig, wie es Frrd Sinowatz so treffen formulierte. Freundschaft

  • jw sagt:

    seht euch videos auf AUF1 an, hochinteressant

  • Tom sagt:

    Du sprichst ma aus der Seele. Halleluja 👍🏻

  • WoodyXXL sagt:

    Was glauben die alle, was letztes Jahr “anders” hätte laufen sollen. Sommer ist Sommer und dann kommen die Viren – sämtliche Maßnahmen sind ohne Evidenz – und zuletzt stellt sich heraus, die Impfung ist ein Versager.

  • fewe sagt:

    Wie kann bitte in einem Rechtsstaat eine Kommission, die nicht einmal irgendeine demokratische Legitimation hat, eine gesetzliche Impfpflicht aussetzen?

    Wo sind wir eigentlich? Was ist das für ein Sauhaufen geworden?

    Das ganze Impfpflichtgesetz gehört aufgehoben. Darauf warte ich.

    Aber nicht auf irgendwelche “Experten”, die meinen, hier bestimmen zu können, ob Gesetze überhaupt exekutiert werden oder nicht. Es ist wohl fraglich, ob dazu die Regierung überhaupt berechtigt ist. Sie ist schließlich Exekutive und nicht Legislative.

  • Wolf sagt:

    Hr. Doskozil ist der gleiche Klugscheisser wie die Wappler die in der Regierung sind. Er sollte auch sinnvollerweise zurücktreten und seine Weisheiten für sich behalten. Wahnsinn welche Psychopathen da mit quatschen.

  • fewe sagt:

    Da kann man nur jedem, der örtlich ungebunden ist und genügend Geld hat, sich für die Zeit vom Herbst bis Frühling was Nettes in einem zivilisierten Ausland zu suchen um dem schon angekündigten Wahnsinn zu entkommen.

  • Calin Munteanu sagt:

    In welcher Publikation stand das? Woran genau ist er gestorben?

  • Niko73 sagt:

    Wäre auch super wenn man die Grippe wieder Grippe nennen würde nicht “Corona positiv” ….

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