Drohnen-Angriff auf Bin Ladens Nachfolger: USA töten Al-Kaida-Chef
Er war Osama Bin Ladens Nachfolger – jetzt ereilte ihn das gleiche Schicksal. Der Anführer des Terrornetzwerks Al-Kaida, Aiman al-Sawahiri (71), ist bei einem Anti-Terror-Einsatz der USA in Afghanistan getötet worden. Al-Sawahiri sei bei einem gezielten Drohnenangriff auf seinen Unterschlupf in der afghanischen Hauptstadt Kabul ums Leben gekommen.
US-Präsident Joe Biden (79), der erneut mit dem Coronavirus infiziert ist, hielt eine Ansprache auf einem Balkon der Regierungszentrale. “Es wurde Gerechtigkeit geübt und dieser Terroristenanführer lebt nicht mehr”, sagte US-Präsident bei einer Fernsehansprache. Der erfolgreiche Einsatz sei ein klares Signal an alle Feinde der USA: “Egal, wie lange es dauert, egal, wo du dich versteckst: Wenn du eine Bedrohung für unsere Bevölkerung bist, werden die USA dich finden und ausschalten”, so Biden. Der US-Präsident befindet sich derzeit wegen einer Infektion mit dem Coronavirus in Isolation.
Tod ist schwerer Schlag für Terroristen
Die Regierungsmitarbeiterin sagte, die Attacke auf Al-Sawahiri sei über Monate vorbereitet worden. Er sei schließlich getötet worden, als er auf den Balkon seines Unterschlupfes in Kabul getreten sei. Zivile Opfer habe es nicht gegeben, nach US-Erkenntnissen sei lediglich Al-Sawahiri bei der Attacke ums Leben gekommen. Bei dem Einsatz seien auch keine US-Kräfte in Kabul gewesen. Der Angriff wurde zudem nicht vom Militär, sondern vom US-Geheimdienst CIA durchgeführt. Sie betonte, US-Erkenntnissen zufolge hätten Mitglieder der Taliban-Führung gewusst, dass sich der Al-Kaida-Chef in Kabul aufhielt. Sie hätten damit klar gegen Vereinbarungen mit den USA verstoßen.
Al-Sawahiri sei in der Zeit der Anschläge vom 11. September 2001 Bin Ladens Stellvertreter gewesen und nach dessen Tod an seine Stelle aufgerückt, sagte sie weiter. Ee sei der ranghöchste Anführer Al-Kaidas gewesen, habe weiter zu Anschlägen gegen die USA aufgerufen und so eine Bedrohung dargestellt. Sein Tod sei ein schwerer Schlag für die Terrorgruppe.
25 Millionen US-Dollar Kopfgeld
Seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte Al-Sawahiri im vergangenen September – genau 20 Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001. In einer Videobotschaft rief er seine Anhänger damals auf, die Staaten im Westen und ihre Verbündeten im Nahen Osten zu bekämpfen. In den Jahren davor hatte es unbestätigte Gerüchte über seinen Tod gegeben. Sein genauer Aufenthaltsort war unbekannt.
Auch über seinen Gesundheitszustand wurde gerätselt. Medien berichteten 2019 unter Berufung auf Geheimdienstinformationen, Sawahiri leide unter Herzproblemen. Seine Tötung kam nun überraschend. Die USA hatten ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar (rund 24,4 Millionen Euro) auf ihn ausgesetzt. Experten hatten zuletzt vermutet, dass sich Al-Sawahiri im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan versteckt.
Taliban verurteilten die Attacke
Die radikalislamischen Taliban erklärten, ein Wohnhaus in Kabul sei am Sonntag mit einer Drohne angegriffen worden. Sie verurteilten die Attacke und warfen den USA den Bruch internationaler Prinzipien und des Vertrages zum Abzug der US-Truppen aus Afghanistan vor.
Die Taliban hatten im vergangenen Sommer Afghanistan vollständig eingenommen. Die USA und ihre Verbündeten verließen damals nach jahrelangem Militäreinsatz das Land. Die Taliban-Regierung wird international nicht anerkannt.
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