Ehefrau von Selenskyj warnt: „Wenn wir der Lage überdrüssig werden, sterben wir“
Olena Selenska, die Ehefrau von Präsident Wolodymyr Selenskyj, ist tief besorgt. In einem emotionalen Interview warnt sie vor einem Ende der westlichen Unterstützung für die Ukraine: „Wir brauchen die Hilfe wirklich.“ Scharfe Kritik an der fortgesetzten Finanzhilfe für Kiew übt unterdessen Donald Trump Jr.
Olena Selenska, die First Lady der Ukraine, ist tief besorgt angesichts einer möglichen Kürzung der westlichen Finanzhilfe für die Ukraine. In einem Interview mit BBC hob sie den Ernst der Lage hervor. „Wenn die Welt müde wird, werden sie uns einfach sterben lassen“, erklärte sie. Das Ausbleiben nachhaltiger internationale Unterstützung sei für die Ukraine existenziell bedrohlich.
US-Hilfe ist ins Stocken geraten
Zurzeit wird Kiews Lage immer prekärer. Das Weiße Haus hat signalisiert, dass die US-Mittel für die Ukraine bald erschöpft sein könnten. Die Bereitstellung weiterer Hilfe ist im Kongress ins Stocken geraten. Die Republikaner fordern von Präsident Joe Biden für weitere Ukraine-Hilfe im Gegenzug Zugeständnisse bei der Finanzierung des Grenzschutzes.
⚡️ Ukraine is in mortal danger without help, - Olena Zelenska.
— FLASH (@Flash_news_ua) December 9, 2023
"We really need help. Simply put, we can't get tired of this situation, because if we do, we'll die. And if the world gets tired, they'll just let us die," she said.
👉 @Flash_news_ua pic.twitter.com/jk7p3LjIcv
Präsident Biden warnte vor den Folgen dieser Sackgasse. Jede ausbleibende Einigung über die Ukraine-Hilfe sei ein „Geschenk“ für den russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte er. Die Geschichte werde „diejenigen, die der Sache der Freiheit den Rücken kehren, hart bestrafen“.
„Wir brauchen die Hilfe wirklich“
Selenska legte nach: „Wir brauchen die Hilfe wirklich. Mit einfachen Worten: Wir dürfen dieser Situation nicht überdrüssig werden, denn wenn wir das tun, werden wir sterben. Und wenn die Welt müde wird, werden sie uns einfach sterben lassen.“
Die First Lady drückte auch ihre Sorge darüber aus, dass der weltweite Enthusiasmus für die Ukraine nachlassen könnte: „Es schmerzt uns sehr, dass es Anzeichen dafür gibt, dass die leidenschaftliche Bereitschaft zu helfen nachlassen könnte. Für uns geht es um das Leben. Deshalb tut es weh, das zu sehen.“
Donald Trumps ältester Sohn hält den Krieg für verloren
Zu den lautstarken Gegnern weiterer Hilfen an Kiew gehört Donald Trump Jr., der älteste Sohn des ehemaligen US-Präsidenten. Er kritisierte kürzlich auf X (Twitter) die Außenpolitik des Weißen Hauses scharf. Der Krieg der Ukraine gegen Russland sei „bereits verloren“, behauptete er. Wörtlich erklärte er: „Amerika hat es nicht nötig, einen endlosen Krieg zu finanzieren, bei dem es keinen Weg zum Sieg gibt.“ Seine Forderung: „Keine großen Kriege mehr, keine Finanzierung des militärisch-industriellen Komplexes mehr!“ Wenig später legte er nach: „Es gibt keine ernstzunehmenden Leute mehr, die glauben, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt oder dass sie überhaupt diese Chance hat, es sei denn, sie stehen auf der Gehaltsliste des militärisch-industriellen Komplexes. Alle anderen verstehen, dass es vorbei ist.“
Sicherheitsexperte Dr. Rod Thornton vom King’s College London meinte gegenüber Newsweek, dass der Krieg in der Ukraine „statisch“ und auch so in den kommenden Monaten bleiben werde. Dies sei der Konsens unter Militäranalysten. Es werde wohl zu einem „eingefrorenen Konflikt“ kommen, bei dem Russland Teile der Ukraine besetzt hält, aber die ukrainische Regierung in Kiew weiterhin funktioniert und mit dem Westen verbunden bleibt.
Kommentare