Einsparungen beim ORF: TV-Sender und Orchester könnten gestrichen werden
Der ORF bangt um sein Geld! Setzt sich in den Koalitionsverhandlungen die ÖVP durch, kippt die budgetierte Erhöhung der Zwangsbeiträge. Was das für den Öffentlich-Rechtlichen bedeuten würde.
Wenn sich bei den Koalitionsverhandlungen die ÖVP durchsetzt, könnten zwei ORF-Sender, das Radio-Symphonieorchester sowie hunderte Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gestrichen werden.
Ministerin Susanne Raab, die für die Schwarzen das Thema Medien verhandelt, will nämlich die Valorisierung ab 2027 streichen. Eine Valorisierung bedeutet konkret: Die Erhöhung des ORF-Zwangsbeitrag für die Bürger. Ohne diese Inflationsanpassung steht dem ORF künftig jährlich mehr als 55 Millionen Euro weniger zur Verfügung.
Rote Verhandler fordern „sanfte“ Erhöhung
Die SPÖ mit ihren Verhandlern Alexander Wrabetz, dem Ex-Generaldirektor des ORF, und dem roten Stiftungsrat Heinz Lederer fordern eine „sanfte“ Erhöhung der ORF-Gebühren, laut „Krone“.
Der Küniglberg protestiert hingegen heftig gegen eine „Null-Gebührenrunde“. Er argumentiert, er habe in den letzten 20 Jahren bereits mehrere Milliarden Euro einsparen müssen.
Setzt sich die ÖVP durch, muss Generaldirektor Roland Weißmann wohl zu seinem Sparplan greifen: Der sieht ein Aus für das Radio-Symphonieorchester vor, sowie für die TV-Sender Sport+ und ORF III. Eventuell müsste auch der jugendlich-alternative Radiosender FM4 daran glauben. Doch die Budget-Kürzungen würde auch den Abbau von bis zu 500 Mitarbeitern, vor allem in den Landesstudios, bedeuten.
Sigi Maurer zeigt sich empört
Sigi Maurer, Grünen-Mediensprecherin und Klubobfrau, zeigt sich im Gespräch mit dem „Standard“ schockiert über die möglichen Streichungen. “Das ist natürlich ein Programm, um den ORF kaputtzusparen”, sagt sie. Maurer meint, die womöglich bevorstehenden Kürzungen konnten im Widerspruch zu EU-rechtlichen Vorgaben sein.
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