Heftige Worte und ein lautes Schlagabtausch im österreichischen Parlament: FPÖ-Chef Herbert Kickl attackierte die Wirtschaftskammer scharf und forderte ein Ende der Zwangsmitgliedschaft. Der ÖVP-Unternehmer Laurenz Pöttinger konterte die Kritik und stellte Kickl zur Rede. Dabei ging es um Fragen der Einkommenshöhe und die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Österreich.

Kickl fordert Ende des Kammernzwangs

„Unanständige Gagenerhöhungen“ und „sinnlose Regelungen“ – so bezeichnete Herbert Kickl die Maßnahmen der Wirtschaftskammer, die seiner Ansicht nach die Unternehmen belasten. In seiner Rede im Parlament kritisierte er die Ampel-Regierung scharf, nannte die Unternehmen „mit Teuerung und Abgaben belastet“ und warf den Verantwortlichen vor, keinen Einblick in die Probleme der Wirtschaft zu haben.

Kickl berichtete von einer Umfrage, laut der 70% der Unternehmen nicht mehr in Österreich investieren wollten. Er sprach von einem „gigantischen Vertrauensverlust“ in die Regierung und betonte: „Sie schütten Gift in den Wirtschaftsstandort.“ Kickl stellte die Kammern als „Selbstbereicherung“ dar und forderte lautstark: „Weg mit der Zwangsmitgliedschaft!“

ÖVP-Unternehmer kontert: Kickls eigene Funktionäre in der Wirtschaftskammer

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: ÖVP-Unternehmer Laurenz Pöttinger, selbst Schmiedemeister, konterte Kickls Angriff scharf. „Wie erklären Sie Ihre Rede Ihren eigenen Funktionären?“, fragte er Kickl direkt. Als Beispiel nannte er Matthias Krenn, den FPÖ-Vizepräsidenten in der Wirtschaftskammer. Pöttinger fragte: „Muss er zurücktreten?“

Im weiteren Verlauf kam es zu einem hitzigen Schlagabtausch, bei dem Pöttinger Kickl vorwarf, ein „Einkommen, das sich gewaschen hat“ zu beziehen, während er gleichzeitig über Gehälter und Einkünfte in der Wirtschaftskammer debattierte. Kickl wies dies zurück und setzte die Diskussion fort.

Schreiduell im Parlament: Kickl und Pöttinger im Clinch

Der Streit zwischen Kickl und Pöttinger eskalierte beinahe. Kickl warf dem ÖVP-Unternehmer vor, die Gehaltsdebatte unnötig zu führen und verteidigte das Einkommen von Funktionären. Pöttinger konterte, dass Kickl selbst keine Ahnung von den Einkommensverhältnissen der Funktionäre habe. Ein hitziger Wortwechsel, der die Spannungen zwischen FPÖ und ÖVP weiter anheizte.