Ende für umstrittenes Wandbild: Werk von Sexualstraftäter Kand wird umgehend übermalt
Nach Protesten und einer Petition wird das Wandbild des Sexualstraftäters Helmut Kand in Wien in den kommenden Wochen entfernt. Die Stadtregierung lenkt ein und verzichtet auf die geplante Ausschreibung.
Nun dürfte endlich der Schlussstrich gezogen werden: Das surrealistische Gemälde “Atlantis Klang Haus” des verurteilten Sexualstraftäters Helmut Kand wird unverzüglich übermalt! Wie exxpress berichtete, wurde der Kärnten Helmut Kand 2023 wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt, sein riesiges Fassadengemälde in der Magdalenenstraße 33 im 6. Wiener Gemeindebezirk jedoch nicht übermalt. Auch eine Petition und ein Antrag der Wiener Volkspartei im Gemeinderat zeigten keine Wirkung. Der Antrag wurde von SPÖ und NEOS abgelehnt, das Gemälde weiterhin im Stadtbild erhalten. Mitte November dann plötzlich das Einlenken der SPÖ mit der Ankündigung, dass das Gemälde nun doch übermalt werde. Allerdings erst nach einer Ausschreibung für ein neues Kunstwerk an der Fassade, Dauer etwa 18 Monate.
Indiskutabel für die Familiensprecherin der Wiener Volkspartei Silvia Janoch. Sie forderte eindringlich die sofortige Übermalung des Bildes, das sich noch dazu in unmittelbarer Umgebung eines Gesundheitszentrum für Frauen sowie eines Familienzentrums der MA11 befindet.
Petition wurde mehr als 500-mal unterschrieben
Offenbar war der Druck erfolgreich, denn pünktlich zum Start der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen wurde bekannt gegeben, dass das Wandbild in den kommenden Wochen ohne die ursprünglich geplante Ausschreibung über die Initiative Kunst im öffentlichen Raum (KÖR) entfernt wird.
„Frauen, die unter dem Vorwand der Kunst missbraucht wurden, haben ihre Erlebnisse öffentlich gemacht. Damit wurde klar: Ein Wandbild eines verurteilten Sexualstraftäters hat in Wien keinen Platz”, erklärt Janoch und kritisiert das lange Zögern der Stadtregierung. „Im Oktober lehnte die Stadtregierung unseren Antrag auf sofortige Übermalung ab, obwohl bereits klar war, welche traumatisierende Wirkung das Bild auf die Opfer hat. Jetzt, wo die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen beginnen, stimmen SPÖ und NEOS plötzlich zu – offenbar nur, um symbolisch vorzeigbar zu sein. Doch Gewaltopfer verdienen mehr als bloße Symbolpolitik.”
Ausschlaggebend für die sofortige Entfernung des Bildes sei auch die Petition der Kollektive „Catcalls of Vienna“ und „Ni una Menos Austria“ gewesen, die von über 500 Bürgern unterzeichnet wurde. „Die Unterstützung aus der Bevölkerung zeigt, wie dringend das Anliegen ist. Beim Petitionsausschuss letzte Woche wurde klar und emotional gefordert, dass das Bild sofort übermalt werden muss“, berichtet Janoch.
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