Zuletzt wurden immer wieder skandalöse Förderungen an fragwürdige NGOs aufgedeckt, bei denen der konkrete Zweck der Geldflüsse kaum nachvollziehbar war. Schon im Sommer geriet die „Asylkoordination Österreich“ ins Rampenlicht, weil sie Innenminister Gerhard Karner öffentlich attackierte – ausgerechnet in einem höchst brisanten Fall rund um die erste Syrien-Abschiebung seit 2011. Wie der exxpress berichtete, warnte die NGO vor weiteren Abschiebungen nach Syrien. Gleichzeitig wurde bekannt: Seit 2019 kassierte die Asylkoordination 8.493.898,03 Euro an Förderungen aus eben jenem Innenministerium.

Genau in dieses Spannungsfeld zielt nun auch eine parlamentarische Anfrage des FPÖ-Nationalratsabgeordneten Markus Leinfellner: Aus der jetzt veröffentlichten Beantwortung geht hervor, dass gleich zwei Projekte der Asylkoordination seitens des Sportministeriums finanziert wurden. Im Rahmen der „Extremismusbekämpfung – Präventionsprogramm Sport“ wurde für das Projekt „LebensLauf: gemeinsam trainieren, gemeinsam laufen“ ein Fördervertrag für die Jahre 2022–2023 abgeschlossen. Die Fördersumme: 97.271,76 Euro.

Laut Anfragebeantwortung soll das Geld unter anderem in die Einbindung von Geflüchteten aus ganz Österreich in den heimischen Laufsport geflossen sein.

Noch deutlich höher fällt die zweite Förderung aus: Im Förderprogramm „Sport und Gesellschaft“ wurde das Projekt „Sport verbindet: gemeinsam trainieren, gemeinsam laufen“ für die Jahre 2024–2025 genehmigt. Dafür wurden 274.135,04 Euro bewilligt. Sinn des Projekts soll die Unterstützung regionaler Partner bei der Weitervermittlung von Teilnehmern an Sportvereine sein – so zumindest die schwammige Beschreibung in der vorliegenden Beantwortung.

Unterm Strich erhielt die NGO damit über 371.000 Euro aus dem Sportressort.

Abschiebungs-Gegner kassieren Steuergeld

Brisant ist das auch deshalb, weil es sich um eine NGO handelt, die sich öffentlich gegen Abschiebungen positioniert und damit aus Sicht von Kritikern den Rechtsstaat torpediert – und dennoch mit hohen Summen aus einem Ministerium gefördert wurde. Der exxpress berichtete etwa über einen Fall, der viele fassungslos zurückließ: Im Juli 2025 wurde erstmals seit 2011 wieder ein Syrer abgeschoben – ein Mann, der 2018 wegen terroristischer Vereinigung zu sieben Jahren Haft verurteilt worden war.

Nach der Außerlandesbringung bestand kein Kontakt mehr zu dem Mann.

Aus NGO-Kreisen kam Kritik – und die Asylkoordination mischte dabei mit: Lukas Gahleitner-Gertz von der Asylkoordination sprach von „menschenrechtlichen Verpflichtungen“, die Österreich einhalten müsse. Österreich müsse den Sachverhalt „unverzüglich abklären“ und von weiteren Abschiebungen in das „äußerst volatile Syrien“ Abstand nehmen.

Förderungen aus alter Regierung – Antworten von neuer Spitze

Die Förderungen beziehen sich auf die letzte Legislaturperiode, als Werner Kogler das Sportressort verantwortete. Ein Teil des Geldes wurde aber erst dieses Jahr überwiesen und die parlamentarische Anfrage auch erst jetzt beantwortet – durch Sportminister Andreas Babler.

Zusätzlich geht aus der Anfrage hervor, dass mit der Asylkoordination auch eine Medienkooperation in Höhe von 12.000 Euro abgeschlossen wurde – ein weiterer Punkt, der für Kritik sorgt.