Er war der politische Ziehvater von Zadic: Plagiats-Vorwurf auch gegen Pilz
Auch der politische Ziehvater der jetzigen Justizministerin Alma Zadic (37) hatte massive Probleme mit Plagiatsjägern: Peter Pilz (67) stand bereits 2011 unter Verdacht, nicht korrekt zu seinem Doktortitel gekommen zu sein – er hatte eine mit einem Co-Autor verfasste Studie als Dissertation verwendet.
“Ja, ich kann mich noch gut erinnern. Das war doch sehr einprägend”, schilderte nun der Medienwissenschaftler Stefan Weber dem eXXpress den “Fall Pilz”. Nicht mehr viele Österreicher wissen ja noch von diesem Plagiats-Verdacht gegen den langjährigen Sicherheitssprecher der Grünen, späteren Listengründer und nun eher mittelmäßig erfolgreichen Herausgeber (67): Der politische Ziehvater von Alma Zadic, die nun selbst einen Plagiats-Verdacht aufklären müsste, war im Visier des bekannten Salzburger Plagiatsjägers Dozent Stefan Weber.
Der Vorwurf damals: Pilz hätte eine mit einem Co-Autor verfasste Studie danach als Dissertation verwendet. Laut Weber sei ein „auf alle Fälle juristisch unproblematisches, aber wissenschaftsethisch verschieden interpretierbares Selbstplagiat” aufgeflogen. Fazit: Zumindest hätte sich Pilz das Erarbeiten seiner Dissertation nicht besonders schwer gestaltet. Der Titel lautete: „Ökonomische Bedeutung der Einführung neuer Medien in Österreich“
Der streitbare Ex-Grüne wies alle Vorwürfe zurück: Er hätte darauf hingewiesen, dass die Dissertation schon als Studie veröffentlicht worden war, es handle sich um kein Selbstplagiat. Und da die Arbeit seines Studienpartners Hannes Werthner korrekt als Fremdleistung ausgeschildert worden sei, liege auch kein Diebstahl geistiger Arbeit vor.
Bei konkretem Nachweis von Plagiaten müsste Zadic zurücktreten
Ab 2017 war dann 23 Monate lang Alma Zadic eine der engsten politischen Mitstreiterinnen von Pilz bei dessen Liste. Just im Jahr ihres Einzugs in den Nationalrat stellte Zadic auch ihre Doktorarbeit fertig – eine Arbeit, die nun von fünf Plagiats-Experten durchleuchtet wird.
Für diese intensive Überprüfung gibt es mehrere Gründe, darunter mehrere aufgetauchte Fälle eines Plagiatsverdachts in der Dissertation von Zadic (der eXXpress berichtete exklusiv).
Die Justizministerin und auch die Leitung der Universität Wien können ein wissenschaftlich fundiertes Prüfungsergebnis natürlich nicht ignorieren: Es gibt klare juristische Spielregeln, ein erwiesener Plagiatsverdacht würde zur Aberkennung des Doktortitels führen. In Folge würde auch die Debatte über die Eignung von Alma Zadic als Justizministerin ein Ende finden.
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