Ermittlungen: Hat Strache auf Kosten der FPÖ eine 910.000-Euro-Versicherung?
Die Justiz ermittelt in einer neuen Causa gegen HC Strache (54): Aus der FPÖ sollen hohe Beiträge für Lebensversicherungen in Liechtenstein zugunsten von Strache und weiterer Funktionäre geflossen sein. Allein beim Ex-Vizekanzler soll es um 910.000 Euro gehen.
Laut Nachrichtenmagazin Der Spiegel und dem Standard soll sich die heimische Justiz bereits mit einem Rechtshilfeersuchen an die Liechensteiner Behörden in Vaduz gewandt haben. Ihr Verdacht: Untreue zu Lasten der FPÖ.
Hohe Summen aus dem Parteivermögen sollen unrechtmäßig zugunsten bekannter Funktionäre abgeflossen sein. Neben Heinz-Christian Strache (54) soll auch der “Ehrenobmann” Hilmar Kabas profitiert haben.
Für Strache soll am 1. Oktober 2007 eine Versicherung abgeschlossen worden sei, deren Prämie sich damals auf 910.389,42 Euro belief. Knapp sieben Jahre später, am 16. April 2014, traf die Wiener Landespartei mit ihrem Vorsitzenden Strache eine Vereinbarung wonach “die Laufzeit der Versicherung einer Erneuerung zugeführt wird”. Festgeschrieben wird, dass bereits im Jahr 2027 der “Versicherungswert endgültig und unwiderruflich Herrn Heinz-Christian Strache zusteht”. Ob diese Vereinbarung dann tatsächlich so in den Versicherungsvertrag einfloss, ist unbekannt.
Rätsel über Auszahlung von 830.000 Euro
Wie bei Lebensversicherungen üblich, wurden auch bei Kabas und Strache Begünstigte bei einem vorzeitigen Ableben der Versicherungsnehmer vereinbart. Bei Kabas wäre das Geld an die FPÖ geflossen, bei Strache aber an nahe Angehörige.
Es sei “keine sachliche Rechtfertigung dafür erkennbar”, heißt es laut Der Spiegel in dem Rechtshilfeersuchen der Staatsanwaltschaft, warum die FPÖ “aus ihrem Parteivermögen die Prämie einer Lebens- und Rentenversicherung zahlte, bei der im Falle des Ablebens der versicherten Person nicht die Partei, sondern nahe Angehörige der versicherten Person bezugsberechtigt waren”.
Brisant: Nachdem das Ibiza-Video Strache 2019 alle Parteiämter kostete, könnte ein Großteil des Geldes geflossen sein. Von 830.000 Euro ist die Rede. Die sollen aber nicht zu Strache, sondern an die FPÖ Wien geflossen sein. Warum, ist unklar. Eine entsprechende Anfrage des Bundeskriminalamtes ließ die Partei bis dato unbeantwortet.
Heinz-Christian Strache ließ entsprechende Medienanfragen unkommentiert.
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