Russland zieht den Westen in einen neuen Typ von Krieg hinein, warnt Premier Donald Tusk (Bild).APA/AFP/Wojtek RADWANSKI

Polens Premier Donald Tusk schlägt Alarm: Fast täglich kommt es in der Ostsee zu russischen Provokationen, die mittlerweile die Sicherheit in der Region gefährden. Besonders besorgniserregend sind Vorfälle mit Schiffen aus der sogenannten „Schattenflotte“ Russlands nahe dem Hafen von Stettin. Tusk berichtete, dass es bereits wiederholt Störungen rund um polnische Bohrplattformen und Pipelines gegeben habe – ein Zeichen für eine neue Dimension der Bedrohung.

Russische Drohnen und Kampfjets in Ost- und Nordsee

Die Warnung fiel am Rande des Europäischen Gipfels in Kopenhagen, wo Tusk vor einem „neuen Typ von Krieg“ warnte, in den der Westen hineingezogen werde. Neben den maritimen Zwischenfällen weisen mehrere NATO-Staaten auf eine Zunahme von Drohnen- und Annäherungsvorfällen durch russische Kampfjets in der Ost- und Nordsee hin. Sogar Frankreich setzte kürzlich einen mutmaßlich Russland-nahen Tanker fest, der unter Verdacht steht, zu diesen Provokationen beizutragen.

Künftig militärische Reaktion auf Provokationen?

Tusk kündigte an, dass Polen bereit sei, russische Flugobjekte abzuschiessen, wenn diese ohne Erlaubnis den Luftraum polnischen Gebietes verletzen. Die Haltung ist klar: Es gibt keine Diskussion über den Schutz der nationalen Grenzen. Die Sicherheitslage wird von Polen, auch im Verbund mit der NATO und der EU, als höchst angespannt eingeschätzt – mit der Konsequenz, dass auf Provokationen künftig konsequent und notfalls militärisch reagiert wird.

Russlands aggressive Aktionen werden von Tusk als Teil eines hybriden Kriegs betrachtet, bei dem der Westen sich wappnen müsse. Die aktuellen Ereignisse zeigen, wie der Konflikt um die Ukraine längst auf andere Regionen Europas übergreift und die Sicherheitsarchitektur empfindlich stört.