Österreichs Hochschulpolitik bekommt einen neuen Geschmack: Bei der 2. ordentlichen Sitzung der Bundesvertretung der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) wurde ein drastischer Schritt beschlossen: Künftig sollen bei allen ÖH-Veranstaltungen nur noch vegetarische Speisen angeboten werden.

Schlachterzeugnisse dürfen aus Mitteln der ÖH nicht mehr finanziert werden, was als Beitrag zu Klimaschutz und Tierschutz verstanden wird. Besonders die grüne Hochschulvertretung GRAS begrüßt den Beschluss und betont, dass man eine Verantwortung gegenüber der Fleischindustrie sehe, die sowohl in ökologischer als auch in ethischer Hinsicht problematisch sei.

Ablenkung und rote Linie

Die Entscheidung stößt jedoch auf heftige Kritik. Die ÖVP-nahe AktionsGemeinschaft (AG) spricht von einer „roten Linie“, die die ÖH überschritten habe. Laurin Wenninger, Bundesobmann der AG, nennt den Beschluss „ideologische Bevormundung“ und wirft der ÖH vor, sich von den wahren Problemen des Studentenalltags abzulenken.

„Wer nichts mehr zu den echten Problemen im Studienalltag beitragen kann, flüchtet sich in Symbolpolitik“, so Wenninger. Auch der Klubobmann der AG, Sören Gerrelts, lehnt den Antrag ab und betont, dass Studierende „mündige Erwachsene“ sind, die nicht bevormundet werden sollten.