Die EU-Kommission will Jordanien erneut mit einer halben Milliarde Euro unterstützen –im Rahmen einer „strategischen Partnerschaft“, die auf Wirtschaftsförderung, Reformdruck und geopolitische Stabilität abzielt, berichtet das Onlinemedium Apollo News. Die Zahlung soll in Form eines sogenannten makrofinanziellen Hilfspakets erfolgen, über das das Land frei verfügen kann. Parlament und Rat der EU müssen noch zustimmen – ein Nein gilt jedoch als unwahrscheinlich.

Offiziell soll das Geld dazu dienen, die fragile Wirtschaft Jordaniens zu stützen, Strukturreformen zu fördern und Arbeitsplätze zu schaffen. Als Grund nennt die Kommission die Belastungen durch den Krieg Israels in Gaza, die Lage in Syrien sowie die wirtschaftlichen Kennzahlen Jordaniens: 21,4 % Arbeitslosigkeit, 2,5 % BIP-Wachstum und eine Staatsverschuldung von 90 % des Bruttoinlandsprodukts. Die Kreditwürdigkeit des Landes wurde 2024 von der Ratingagentur S&P nur mit BB- eingestuft – weit unter jener der EU-Staaten.

Auch in grüne Energie will Brüssel investieren

Brisant: Die geplanten 500 Millionen Euro sind nur ein Teil eines viel größeren Pakets. Bis 2027 sollen im Rahmen der Partnerschaft drei Milliarden Euro nach Amman fließen – davon 1,4 Milliarden als Investitionen und eine Milliarde als direkte Hilfen. Ziel sei es, Jordanien auch in Bereichen wie grüne Energie, Digitalisierung und Tourismus zu unterstützen. Zusätzlich soll es eine vertiefte Zusammenarbeit beim Grenzschutz und in der Terrorismusbekämpfung geben.

Bereits in der Vergangenheit hat die EU Jordanien massiv unterstützt: Seit 2015 flossen über eine Milliarde Euro an makrofinanziellen Mitteln. 2015 begannen die Zahlungen mit 180 Millionen, es folgten 200 Millionen im Jahr 2019 und weitere 500 Millionen 2020 – letztere wurden wegen der Corona-Krise um zusätzliche 200 Millionen aufgestockt.