EU-Rauchverbot erhitzt Gemüter: Nun auch Vorstoß von Minister Rauch
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) möchte die umstrittene EU-Empfehlung umsetzten. Er spricht sich für ein erweitertes Rauchverbot im Freien aus.
Die jüngsten EU-Empfehlungen zu rauchfreien Zonen, insbesondere an Orten, an denen Kinder präsent sind, sorgen in Österreich für hitzige Diskussionen. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) verteidigt die Empfehlungen aus Brüssel und kritisierte dabei die Verbreitung von Falschmeldungen in den Medien. Auf der Plattform „X“ griff er sogar zum wenig diplomatischen Ausdruck „Bullshit“.
Rauch kündigte an, ein Rauchverbot auf Kinderspielplätzen in Österreich umsetzen zu wollen. Der Entwurf sei bereits fertig, stoße aber auf Widerstand der ÖVP. Währenddessen fordern ÖVP-Landesräte selbst ein solches Verbot. Neben Kindern zu rauchen, sei „nicht okay“ – auch im Freien, so Rauch auf „X“.
Zigarettenstummel in der Sandkiste und Rauchen neben Kindern im Schwimmbad? Nicht okay! Gemeinsam mit 25 anderen EU-Staaten haben wir heute im EU-Rat für die Empfehlungen zu rauchfreien Umgebungen gestimmt. pic.twitter.com/1nzwwsZ8n2
— Johannes Rauch (@johannes_rauch) December 3, 2024
Ziel: „Tabak-freie Generation“ bis 2040
Die EU strebt langfristig eine „Tabak-freie Generation“ an, in der weniger als fünf Prozent der Bevölkerung Tabakprodukte konsumieren. Die aktuellen Empfehlungen, die Teil des Europäischen Plans gegen den Krebs sind, setzen dabei auf die Ausweitung rauchfreier Zonen und die Regulierung alternativer Produkte.
Widerstand aus der ÖVP
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) äußerte sich ablehnend zu den EU-Plänen. Auf der Plattform „X“ erklärte er, die EU solle sich auf „große Fragen wie Migration und Wirtschaftsstandort“ konzentrieren, anstatt in die Lebensbereiche der Menschen einzugreifen. Er stellte klar: „Mit der ÖVP wird es kein Rauchverbot im Freien geben.“
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