EU-Staaten beschließen Militäreinsatz im Roten Meer gegen Houthi-Rebellen
Die EU-Staaten haben sich auf den Start eines Militäreinsatzes zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer geeinigt. Das berichtete der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell nach einem Außenministertreffen in Brüssel. Der Einsatz soll im kommenden Monat starten und die Angriffe der Houthi-Rebellen aus dem Jemen beenden.
Die militant-islamistische Houthi-Miliz will mit dem Beschuss von Schiffen ein Ende des Kriegs zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas erzwingen. Die Kämpfe im Gazastreifen sind Folge des beispiellosen Hamas-Massakers in Israel am 7. Oktober. Nach den derzeitigen Planungen wird der EU-Einsatz vorsehen, europäische Kriegsschiffe und luftgestützte Frühwarnsysteme zum Schutz von Frachtschiffen in die Region zu entsenden. Eine Beteiligung an den US-Angriffen gegen Houthi-Stellungen im Jemen ist jedoch nicht geplant.
USA und Großbritannien greifen bereits Ziele der Houthi an
Angesichts der Gefahren meiden große Reedereien zunehmend die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa durch das Rote Meer und den Suez-Kanal. Dies hat mittlerweile erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Die USA und Großbritannien haben deswegen zuletzt Ziele der Houthi im Jemen proaktiv angegriffen.
Ursprünglich war in der EU geplant gewesen, für den Einsatz im Roten Meer einfach das Mandat der bereits existierenden Antipiraterie-Operation “Atalanta” im Indischen Ozean auszuweiten. Dieses Vorhaben scheiterte allerdings am Widerstand Spaniens, das derzeit die Führungsnation bei der Operation “Atalanta” ist.
Houthi-Rebellen attackierten US-Militärfrachtschiff
Als Grund für das Veto galt ein Streit innerhalb der spanischen Regierungskoalition über ein Mitwirken des Landes an Militäroperationen im Roten Meer. Vor allem Linke sympathisieren dort mit dem Anliegen, Israel zu einem Stopp der Militäraktionen im Gazastreifen zu bewegen.
Unterdessen attackierten Houthi-Rebellen nach eigenen Angaben ein US-Militärfrachtschiff im Golf von Aden. Es habe sich um die “Ocean Jazz” gehandelt. Weitere Details lagen zunächst keine vor.
Kommentare