Europas Absturz: Warum die EU an ihrem eigenen System scheitert
Nach dem jüngsten „Friedens-Gipfel“ in Ägypten, bei dem Europa zur Statistenrolle degradiert wurde, stellt sich die Frage – wie viel Schuld trägt die EU selbst am Niedergang des Kontinents?
Europa wirkt erschöpft: Bürokratie, Selbstzufriedenheit und Stillstand bremsen den Kontinent aus.IMAGO/Xinhua
Während China und die USA ihre Macht ausbauen, steckt Europa in einer Identitätskrise. Der einstige Kontinent der Innovation und Aufklärung wirkt heute erschöpft, bürokratisch und politisch gelähmt. In einem Kommentar berichtet die Krone, wie die Europäische Union durch falsche Weichenstellungen ihre wirtschaftliche und politische Stärke selbst geschwächt hat.
Vom Motor der Welt zur zweiten Reihe
Auf dem „Friedens-Gipfel“ in Ägypten standen die europäischen Spitzenpolitiker – Macron, Starmer und Merz – nur in der zweiten Reihe. US-Präsident Donald Trump führte sie öffentlich vor. Europa hatte am Zustandekommen seines Gaza-Plans keinen Anteil – gefragt war die EU nur als Zahlmeister.
Während Brüssel Millionen in internationale Projekte steckt, kämpft der Kontinent mit eigener Rezession, wachsender Bürokratie und einer Wirtschaft, die in der Digitalisierung und Forschung den Anschluss verloren hat. Doch so berechtigt die Kritik an Brüssel auch ist – die Verantwortung für Europas Niedergang liegt nicht allein bei der EU. Der Brexit hat eindrucksvoll gezeigt, dass ein Rückzug aus der Union kein Heilmittel ist, sondern neue Probleme schafft.
Strukturelle Fehler lähmen die Union
Die Europäische Union wurde von Anfang an mit Webfehlern konstruiert. Das Einstimmigkeitsprinzip blockiert jede Reform, die politische Integration der ehemaligen Wirtschaftsgemeinschaft hat zu endlosen Kompetenzstreitigkeiten geführt.
Anstatt Wirtschaftskraft zu bündeln, beschäftigt sich Brüssel mit Detailregulierung – und produziert eine Führung, die lieber verwaltet als gestaltet. Starke Persönlichkeiten wie einst Jacques Delors sind heute Fehlanzeige.
Europas Erbe – und seine Ermüdung
Europa war jahrhundertelang das Machtzentrum der Welt, doch seine Zivilisation scheint ermüdet. Die großen Imperien sind gefallen, neue Mächte wie China und Indien übernehmen die globale Führung. Zwei Weltkriege, der Kalte Krieg und politische Selbstzufriedenheit haben den Kontinent geschwächt.
Das Zitat von Michail Gorbatschow trifft heute mehr denn je zu: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“
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