Der ehemalige ÖVP-Nationalratsabgeordnete Martin Engelberg äußert nachträglich Kritik an der Entscheidung seiner Partei, Bundeskanzler Karl Nehammer als Spitzenkandidaten für die bereits verlorene Nationalratswahl aufzustellen. “Ich hatte das Gefühl, wir gewinnen mit ihm die Wahl nicht. Und das hat sich eigentlich bestätigt”, erklärte er in der Talk-Sendung “Pro und Contra” auf PULS 24. Er hätte es bevorzugt, “mit einer anderen Führung aufzutreten”.

In dem Interview hob er zwar seine “Anerkennung und Wertschätzung” für Nehammer hervor, machte ihn jedoch indirekt dafür verantwortlich, dass die ÖVP bei der Wahl nur als zweitstärkste Partei abschloss. “Jedenfalls wär mir lieber gewesen, die ÖVP hätte sich sowohl inhaltlich als auch personell anders aufgestellt und die Chance wahrgenommen, doch wieder Erster zu werden und damit eine ganz andere Gestaltungsmöglichkeit zu haben”, betonte Engelberg in der Talkrunde auf PULS 24.

Ex-ÖVP-Abgeordneter Martin Engelberg: "Nehammer war die falsche Wahl für die ÖVP"APA/EVA MANHART

ÖVP: Engelberg solle lieber "Selbstreflexion üben"

“Auch wenn die Enttäuschung über sein persönliches Abschneiden verständlich ist, sollte das für Martin Engelberg nicht Anlass sein, andere in Frage zu stellen, sondern viel mehr, Selbstreflexion zu üben”, konterte ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker in einer Aussendung. Nehammer habe die Partei mit schlechten Umfragewerten übernommen und trage keine Schuld am Rückfall auf den zweiten Platz. “Fest steht: Andere haben ihr Ausscheiden aus dem Parlament mit mehr Würde getragen”, richtete Stocker Engelberg aus. (APA/red)