Exxpress-Umfrage „Fall Anna“: „Das ist eine Ohrfeige für jede Mutter“
Junge und ältere Wiener zeigen sich entsetzt über den Freispruch der Burschenbande, die ein Kind über Monate missbraucht haben sollen. Sie beklagen gegenüber exxpress den „Schutz von Tätern”, das Verhalten der Burschen im Gerichtssaal und eine zu lasche Justiz.
Die Entrüstung ist groß: Viele Wiener, junge wie alte, zeigen sich entsetzt über den jüngsten Freispruch der zehn Burschen, die ein 12-jähriges Mädchen über Monate in Hotelzimmern, Parks und Garagen missbraucht und vergewaltigt haben sollen. Die Aussagen der Betroffenen seien zu widersprüchlich gewesen.
„Ich kann mir das gar nicht erklären, dass so etwas überhaupt passieren kann“, sagt ein junger Wiener in Anzug auf der Favoritenstraße gegenüber exxpress. „Es gibt in der Justiz viel zu oft den Schutz von Tätern“, meint er. Der junge Mann findet es „arg“, dass behauptet wird, das Mädchen habe freiwillig bei den sexuellen Handlungen und Demütigungen mitgemacht. Die Justiz gehöre reformiert, fordert er.
„Die sind lachend aus dem Verhandlungssaal gegangen"
„Die sind lachend aus dem Verhandlungssaal gegangen. Das ist eine Ohrfeige für jede Mutter und für alle Eltern“, stellt ein älterer Herr in einem Café in Wien-Favoriten fest.
„Heutzutage kann man gegen diese Jugendlichen nichts erreichen, weil sie alle Narrenfreiheit haben vom Gesetz her“, beschwert sich eine Frau. Sie findet, dass die mutmaßlichen Täter eine Gefängnisstrafe verdient hätten.
„Ekelhafte Menschen" werden geschützt, Finanzdelikte hart bestraft.
„Einpacken und heimführen, wo sie hergekommen sind. Die haben hier nichts verloren“, fordert eine andere Frau. Die zehn Jugendlichen haben großteils Migrationshintergrund. „Wenn ein Österreicher etwas stiehlt, wird er eingesperrt. Und die gehen jetzt frei, weil sie einen Menschen vergewaltigt haben. Ich mein, wo samma denn?“, beschwert sie sich.
Alle von exxpress Befragten sprechen sich für eine Verschärfung des Sexualstrafrechts aus. Den jungen Mann in Anzug stört, dass, wie er sagt, oft „ekelhafte Menschen“ geschützt werden und milde Strafen bekommen, Finanzdelikte jedoch hart bestraft werden. Der Mann im Kaffeehaus fordert, dass die Altersgrenze für Strafmündigkeit von Jugendlichen herabgesetzt wird.
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