Falschinformationen zur Ukraine? Putin stellt Geheimdienstchef unter Hausarrest
Sergey Beseda ist einer der wichtigsten Geheimdienst-Chefs in Russland – nun soll er auf Order Putins unter Hausarrest stehen. Der russische Präsident soll ausgerechnet seiner Lieblingsbehörde FSB die Schuld dafür geben, dass die Invasion der Ukraine doch nicht ganz “nach Plan” läuft.
In der Ukraine dürfte doch nicht alles “nach Plan” laufen für Wladimir Putin: Nach mehr als zwei Wochen Angriffskrieg zeigt sich das Land immer noch mehr als nur wehrhaft gegen die russischen Invasoren, die russische Armee musste bereits schwere Verluste hinnehmen und mit jedem Tag erhöht der Westen mit immer neuen Sanktionen den Druck auf Russland. Insider wie auch das Pentagon berichten seit Tagen, dass Putin gelinde gesagt alles andere als “zufrieden mit der Gesamtsituation” sein soll – und diese Unzufriedenheit soll er jüngsten Informationen zufolge nun an einem seiner treuesten Schergen auslassen: Seinem Geheimdienstchef.
Sergey Beseda, der der Ausland-Spionage-Abteilung vom Putins in den 90er-Jahren gegründetem Geheimdienst FSB seit 2004 vorsteht, soll beim russichen Präsidenten durch die Entwicklungen im Ukraine-Krieg in Ungnade gefallen sein. Beseda wie auch sein Stellvertreter Anatoli Boliuk seien von Putin unter Hausarrest gestellt worden, wie mehrere Quellen berichten. Als Grund für diesen Schritt werden unter anderem der angebliche Missbrauch von Geldern, die für Operationen im Zusammenhang mit der Ukraine-Invasion zur Verfügung gestellt wurden, aber auch die “Lieferung von schlechten Informationen” genannt.
If confirmed, this will be really major news. Beseda and Bolukh are as high as it gets. Beseda was literally in charge of Ukraine intel (= guy who would have misled Putin on Ukraine's readiness to "welcome liberators"). Bolukh additionally in charge of disinformation. https://t.co/GBY0vFVI5P
— Christo Grozev (@christogrozev) March 11, 2022
Eine Bestätigung für die Behauptungen seitens Kreml gibt es bisher nicht. Klar aber ist, dass Putin mit seinen Experten extrem unzufrieden ist. Oleksi Danilow (59), Chef des ukrainischen Sicherheitsrats, sagt, etwa acht russische Kommandeure seien seit Beginn des Konflikts entlassen worden. Den Geheimdiensten soll Putin vorwerfen, ihn mit falschen Informationen versorgt zu haben, wonach die Ukraine schwach sei und bei einem Angriff leicht aufgeben würde.
Danilow hat auch noch eine andere Erklärung für das augenscheinliche Versagen des FSB: Die meisten russischen Agenten würden diesen Beruf nur ausüben, weil ihre Eltern oder Grosseltern bereits Agenten waren. Im Gegensatz dazu würden westliche Geheimdienste in der Regel an Eliteuniversitäten rekrutieren, um sicherzustellen, dass sie “die Besten der Besten” bekommen.
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