Fast jeder zweite Pensionist muss mit weniger als 1000 € leben
Die Zahlen sind erschütternd: Mehr als acht Millionen Ruheständler in Deutschland erhalten eine monatliche Rente unter 1000 Euro: Das entspricht etwa 42 Prozent aller Altersrentner und offenbart die soziale Schieflage des deutschen Rentensystems.
Die Daten gehen aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten René Springer hervor.
Springer kritisierte, dass die Politik an den eigentlichen Problemen vorbeiarbeite: Anstatt die Altersbezüge zu erhöhen, werde der Sozialstaat durch massenhafte „Armutsmigration‟ geschwächt. Das Arbeitsministerium wiederum versuchte zu relativieren. Man könne allein von der Höhe der Rente nicht automatisch auf Armut schließen, da auch zusätzliche Einkommen oder die jeweilige Haushaltslage berücksichtigt werden müssten.
Rentenhöhe abhängig von Erwerbsbiografie
Wie viel ein Rentner bekommt, hängt von den eingezahlten Beiträgen und der Dauer der Erwerbstätigkeit ab. Wer weniger verdient oder weniger Jahre eingezahlt hat, steht im Alter finanziell schlechter da. Die Durchschnittsrente lag laut Rentenversicherung im Jahr 2024 bei 1154 Euro pro Monat. Männer erhielten im Schnitt 1405 Euro, Frauen hingegen nur 955 Euro.
Politik diskutiert höheres Rentenalter
Trotz dieser Zahlen beschäftigt sich die Bundesregierung nicht mit einer Stärkung des Rentenniveaus, sondern mit der Frage, ob das Rentenalter weiter steigen soll. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) forderte wiederholt eine längere Lebensarbeitszeit. Wörtlich erklärte sie: „dass wir angesichts einer höheren Lebenserwartung länger arbeiten müssen‟. Zudem brauche es, so Reiche weiter, weniger Anreize, früher in Rente zu gehen.
Damit stellt die Regierung Forderungen, die für viele Bürger kaum nachvollziehbar sind: Während Millionen Rentner mit Altersbezügen unter der Grundsicherung auskommen müssen, soll die Lösung nach dem Willen der Politik darin bestehen, noch länger zu arbeiten.
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