Es sollte ein ruhiger, von Inhalten geprägter Landeskongress der jungen Wiener Neos (Junos) werden. So stellten sich das zumindest die Funktionäre und Mitglieder vor. Doch noch bevor die Debatte über einen Leitantrag begonnen hat, crashten drei linke Aktivisten die Versammlung – die Stör-Aktion diente offenbar der Inszenierung für einen Internetclip.  

Inhaltlich ging es gerade um einen Leitantrag, der sich gegen ausufernde Sozialleistungen richtete. Im Antrag zur Reform der Wiener Sozialhilfe fordern die Junos „eine Rückbesinnung auf die Sozialhilfe als Existenzsicherung für jene, die nicht arbeiten können.“

„Soziallhilfe darf sich nicht lohnen“

„Es darf nie finanziell lohnender sein, Sozialhilfe zu beziehen, anstatt arbeiten zu gehen. Die Mindestsicherung in Wien muss der Höhe nach wieder auf die Existenzsicherung beschränkt werden und soll teils durch Sachleistungen ergänzt werden,“ erklärt Junos- Wien-Landesvorsitzende Lisa Ficzko. 

„Bei Junos-Kongressen hat grundsätzlich jeder Rederecht, dieses nutzte die Truppe um laut schreiend gegen Junos zu wettern, während einer filmte“, heißt es von der Partei gegenüber exxpress. Die Aktivisten warfen den Junos vor, „während den Politikern das Geld in den Arsch geschoben“ würde, spare „die Wiener Politik nur bei den Ärmsten und Ausländern“. Dabei wurde ein Plakat mit „Fuck JUNOS. Einhörner gegen Kürzungen.“ in die Luft gehalten.

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„Diskursverweigerung“

Daraufhin forderte Junos-Bundesvorsitzende und Nationalratsabgeordnete Sophie Wotschke die Linksaktivisten auf, sich einer inhaltlichen Diskussion zu stellen, schildert ein Funktionär dem exxpress den Vorfall. Doch die linken Aktivisten lehnten das vehement ab und rannten empört aus dem Kongresssaal, ihr Video war schließlich schon fertiggefilmt. 

Auch die pinke Nationalratsabgeordnete, Neos-Justizsprecherin und Junos-Bundesvorsitzende Sophie Wotschke reagiert nun gegenüber dem exxpress auf den Vorfall. Sie ärgert sich sehr über die Diskursverweigerung der jungen Aktivisten: „Ich hätte mich tatsächlich sehr über eine inhaltliche Debatte gefreut. Leider wollte man sich dieser nicht stellen. Für mich ist klar, wir müssen Österreich neu aufstellen. Wir haben vor allem in Wien eine Schieflage bei den Sozialleistungen. Denn Mindestsicherung beziehen darf nie attraktiver sein als einem Job nachzugehen“, sagt sie gegenüber dem exxpress 

Wer die jungen Aktivisten sind und was sie genau antreibt, weiß man bei den Junos übrigens bis jetzt nicht, wie man dort auf Nachfrage bekanntgibt.