Feuer frei: Granatenhagel und Eurofighter-Tiefflug in Tirols Bergen
Sensiblere Personen am Feldherrenhügel sorgten sich um möglicherweise ins Zielgebiet verirrte Gemsen: Das Bundesheer übte mit Panzerhaubitzen, Eurofightern und Helikoptern das Scharfschießen im Gebirge – sieben europäische Nationen waren mit dabei.
Nicht wirklich viele Gegenden Europas bieten das, was Österreichs Bundesheer in Hochfilzen in Tirol hat: Einen Truppenübungsplatz, an dem sogar Luftstreitkräfte im Tiefflug auf Bodenziele feuern können und Granaten aus sieben Kilometer entfernt feuernden M109-Panzerhaubitzen einschlagen dürfen. Gleich sieben Nationen nahmen deshalb auch an der von Österreichs Armee geführten Übung “Live Firing Exercise” (LFX) – Joint Fire Support (JFS) 2021″ teil, der eXXpress war auch mit Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) auf dem Feldherrenhügel.
Von dem (sicheren) Aussichtsposten wurde das Geübte kritisch beobachtet: Die Eurofighter fegten dann im Tiefflug durch das Gebirgstal – nicht viele der anwesenden Offiziere und Militär-Experten hatten schon zuvor die Typhoon in dieser niedrigen Höhe gesehen. Daran anschließend feuerten 300 km/h fliegende Pilatus PC-7 “Turbo Trainer” mit ihren Bordwaffen (12,7 mm MG) auf die Zielscheiben im Talkessel bei Hochfilzen, ihnen folgten bewaffnete Helikopter vom Typ Bell OH-58 “Kiowa”.
Übungsteilnehmer aus Deutschland, Belgien und Polen
In den Zielen im Talkessel und an der Bergwand schlugen aber noch zusätzlich Granaten der Panzerhaubitze M109 sowie der Granatwerfer des Bundesheeres ein. Der Zweck der Übung – eine konzentrierte Feuerunterstützung der Infanterie im Gebirge – schien perfekt erfüllt worden zu sein, die Ministerin und die Teilnehmer der Übung aus Deutschland, Polen und Belgien sowie die Beobachter aus Rumänien, Frankreich, Tschechien und Griechenland lobten den Einsatz und den Übungsablauf.
"Beagle" überwachen auch bald die Grenzen
Ebenfalls am “Schlachtfeld” bei Hochfilzen dabei: Zwei neue “Beagle” – diese High-Tech-Fahrzeuge auf Basis eines “Husars” verbessern die mobile Radaraufklärung des Bundesheeres. Ihre Radargeräte können Personen in einem Umkreis von zehn Kilometer erkennen, Fahrzeuge sogar noch in einer Distanz von 15 Kilometern. Diese “Beagle” könnten auch in den Grenzräumen eingesetzt werden, um Schlepperbanden schon in großer Entfernung zu erkennen. Im Ernstfall dienen sie auch zum Erkennen von Truppen Bewegungen in einer Gefechtssituation, völlig unabhängig von Witterung und Tageszeit.
Beitrag auf eXXpressTV
Den TV-Bericht und das Interview mit Verteidigungsministerin Tanner sahen Sie zuerst in 10 vor 8″ – immer ab 19:50 Uhr auf eXXpressTV- Einschalten!
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