
FPÖ-Chef Herbert Kickl liebäugelt mit NATO-Beitritt Russlands
In einem bemerkenswerten Interview zeigt sich Herbert Kickl angetan von der Idee, Russland könne der NATO beitreten. Wörtlich sagte der FPÖ-Chef dazu: “Ich bin davon überzeugt, dass es eine europäische Sicherheitsarchitektur nur unter Einbindung Russlands geben kann.” Dem Westen wirft er “Heuchelei” vor.
Kickl hat dabei im Gespräch mit “Weltwoche”-Chef Roger Köppel auf das Interview des US-Journalisten Tucker Carlson mit Wladimir Putin verwiesen, das ihn begeistert habe. Besonders interessiert habe ihn Putins Aussage, Russland habe in der Vergangenheit erwogen, der NATO beizutreten. Dies sei zunächst von US-Präsident Bill Clinton positiv aufgenommen worden, jedoch hätten seine Berater davon abgeraten.
Kickl äußerte dazu wörtlich: “Aber das wäre zum Beispiel eine Vision, wo man sagt: Okay, damit könnten wir tatsächlich nicht in alte und uralte Zeiten zurückfallen, sondern einen Schritt nach vorne machen!” Eine Einschätzung, die angesichts der derzeitigen geopolitischen Lage als äußerst fragwürdig erscheint.
Generell zeigte Kickl im Gespräch viel Sympathie für Russland: “Wir können ein wenig zurückschauen in die Geschichte und da kann ich sagen: Da hat doch Österreich in seiner Vergangenheit keine schlechten Erfahrungen gemacht. Aus unserer Sicht war Russland – insbesondere, was die wirtschaftliche Kooperation betrifft – immer ein verlässlicher Partner. Da reden wir auch noch von Sowjet-Zeiten, wenn ich zum Beispiel an die ganzen Gas-Lieferungen denke.”
Kickl wirft dem Westen "Heuchelei" vor
Aus Sicht Kickls sei diese Kooperation “ein wesentliches Fundament für die Entwicklung, das Wachstum und den Wohlstand in Österreich” gewesen. Scharf kritisierte er daher die aktuelle österreichische Haltung gegenüber Russland: “Ich bin erschüttert, dass wir als neutrales Land diese Vertrauensbasis, auch dieses gute Verhältnis, das es zu Österreich gegeben hat, auch vielerlei persönliche Beziehungen, dass man das quasi über Nacht aus einer dummen Emotionalität heraus zertrümmert hat.”
Abschließend bezeichnete Kickl die westliche Haltung gegenüber Russland als “Heuchelei” und kritisierte, dass mit zweierlei Maß gemessen werde: “Das sind die Bösen und alle anderen, die das gleiche irgendwo anders auf der Welt machen, da macht man die Augen zu und will nichts davon hören und davon wissen. Das ist Heuchelei, aber das hat nichts mit Moral zu tun.”
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Kommentare
Wer das Interview gesehen hat, dem wird klar:
Die Schlagzeile ist aus meiner Sicht ziemlich irreführend und vermutlich, wie so oft hier, als “Klickgenerator” gestaltet.
Gott sei Dank ist dieser Kelch an uns vorüber gegangen !!
@Natuerlich & Kommt
Erstens ist der Wolf ja neuerdings der gute Wolf, der neue Heiland…
Zweitens wird die EU nicht aus Schaden klug, sondern jedesmal noch blöder!
Wollen wir uns nicht den chaotischen Kräften der EU ergeben, müssen wir – das Volk der Steuerzahler – endlich einen Schritt setzen, der die zerstörerischen Mächte ein für alle Mal wegfegt.
@herpfert der grose 30. März 2025 um 9:39 Uhr,
also wenn man Ihren Kommentar, der nicht einmal die nötigen Kenntnise besitzt- Rechtswissenschaftsstudium nicht unterscheiden können von einem für Philosophie und Geschichte sowie der Publizistik und Politikwissenschaft-, analysiert, kann man eigentlich nur diagnostizieren, dass es mit Ihrer eigenen geistigen Grösse, vermutlich auch nicht weit her ist. Im Übrigen hat die Kleinen Gott geschaffen, große A…n sind von selbst gewachsen.
Ja, wenn das Herpfert das meint, wird Putin SOFORT Verhandlungen mit der NATO aufnehmen ….
1994 war die Partnerschaft für den FRIEDEN.
NATO – RUSSLAND Grundakte angedacht.
In dieser Konstellation hätte auch ein neutrales Österreich Platz gehabt.
War aber nicht im Interesse von USA und UK.
Diese Partnerschaft für den Frieden hat sich erledigt wenn man Eroberungskriege gegen seine friedlichen Nachbarn führt.
1. @zimbo – Ganz genau richtig! So würden die absurdenKriegspläne der EU sofort wegfallen und als Unsinn entlarvt!
2. Richtig, Herr Kickl! Russland soll zur NATO!!!
Das große Problem der EU ist, dass sie nach dem Zerfall der SU nur mehr Länder aufgenommen hat, die erstens selber keine stabile Wirtschaft zusammenbringen und zweitens Russland ständig ans Bein pinkeln wollen. Durch ihre schiere Mehrheit in EU und NATO haben sie destabilisierend für ganz Europa gewirkt. Der NATO-Beitritt Russlands wüde bewirken, dass die schlimmsten Kampfhähne wieder aus der NATO austreten. Nur Russland kann durch seine phragmatische und besonnene Grundeinstellung wieder Stabilität bringen. Der Kampfhahn Selenskyj kann das sicher nicht.
Dann kann man sich mit solchen Dinge beschäftigen.
…und man kann auch ständig angriffigen Unsinn posten , den ganzen lieben Tag lang 🙂
Ein wirklich interessantes Interview, schon deshalb weil Herr Köppel ihn ausreden lässt.