FPÖ-Chef Kickl warnt: „Mit der NATO gewinnen zu wollen, ist eine Illusion“
Im exklusiven Interview mit exxpress-Herausgeberin Eva Schütz bekräftigt FPÖ-Chef Herbert Kickl seine Linie in der Außen- und Sicherheitspolitik. Österreich müsse nach seiner Ansicht zur „echten Neutralität“ zurückkehren – und zwar als verbindlicher Auftrag, nicht bloß als Floskel.
In den Hilfspaketen für die Ukraine sieht er eine Verletzung der Neutralität. Kickl erinnerte im Interview daran, dass Österreichs internationale Rolle stets vom neutralen Kurs profitiert habe. „Österreichs Erfolgsgeschichte wurde mit der Tinte der Neutralität geschrieben. Unser unparteiischer Standpunkt half uns, in vielen Konflikten zu vermitteln.“ Der FPÖ-Chef kritisiert dabei die Regierung scharf: „Es wird immer so getan, vom Bundespräsidenten beginnend, über die gesamte Regierungspartie, als ob Neutralität gleich militärische Neutralität wäre. Abgesehen davon, dass wir diese auch mit Füßen treten, indem wir die Ukraine finanzieren.“
„Mit der NATO gewinnen zu wollen, ist eine Illusion“
Besonders klare Worte findet Kickl zur militärischen Dimension des Ukraine-Kriegs. Er sieht darin keinen Weg zum Sieg: „Mit der NATO gegen die russische Armee gewinnen zu wollen, ist eine Illusion. Da können alle nur verlieren.“ Kickl sprach auch von einem moralischen Doppelstandard. Wörtlich fragte er: „Wenn man sagt, man kann moralisch nicht neutral sein – wie moralisch ist es dann, die Ukrainer für unsere Moral bluten zu lassen?“
Auftrag für die Zukunft
Sein Fazit fiel eindeutig aus: Österreich müsse sich wieder auf seine traditionelle Rolle besinnen. „Das ist das Wesen der Neutralität: ein sicherheits-, verteidigungs- und außenpolitischer Auftrag. Genau dort müssen wir wieder hin.“
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