FPÖ-Dorner: EU-Gasverbot macht Energie teurer – „Nun droht Deindustrialisierung“
Die EU will ab 2026 neue Verträge für russisches Gas verbieten. Gleichzeitig landet Russlands LNG in Europas Häfen – nur teurer, nach tausenden Kilometern Schiffstransport. In Österreich steigen Tarife und Netzentgelte, die Industrie schlägt Alarm. Dieter Dorner (FPÖ) warnt: Europa sägt am eigenen Ast – und Russland reibt sich die Hände.
Der niederösterreichische FPÖ-Energiesprecher Dieter Dorner attackiert Brüssel scharf: Statt günstiges Pipeline-Gas zu kaufen, importiere die EU russisches Flüssiggas mit Dieselschiffen – „die Russen kassieren höhere Erlöse, während unsere Betriebe zahlen“. Für Dorner ist das ein Rezept für steigende Preise, der Europas Industrie das Rückgrat bricht.
EU beschließt Gas-Stopp
Die Energieminister der Europäischen Union haben zu Wochenbeginn ein Paket auf den Weg gebracht: Ab 1. Jänner 2026 dürfen keine neuen Verträge für russisches Erdgas abgeschlossen werden. Kurzläufer laufen noch bis 17. Juni 2026, längere Abkommen spätestens bis 1. Jänner 2028. Damit soll Europa bis 2027/28 komplett von russischem Gas unabhängig werden – endgültig beschlossen ist das Paket erst nach dem formalen Gesetzgebungsverfahren.
Russisches LNG flutet trotzdem Häfen
Die Realität sieht anders aus: Trotz Sanktionen läuft russisches LNG weiter in EU-Häfen ein – von Spanien über Frankreich bis nach Belgien und die Niederlande. Zwar sank Russlands Gasanteil in Europa von mehr als 40 Prozent (2021) auf unter 19 Prozent (2024), doch Flüssiggas stopft die Lücke. 2025 steigen die Importe sogar wieder an – und Brüssel diskutiert bereits ein eigenes LNG-Verbot.
Österreich: Netzentgelte schießen nach oben
In Österreich droht zusätzliche Belastung: Branchenkreise warnen vor deutlich höheren Netzentgelten und Durchleitungskosten ab 2025/26. Für Haushalte und Mittelstand bedeutet das höhere Rechnungen – ganz gleich, woher das Gas kommt. Dorner warnt: „Die Rechnung zahlen wieder die Bürger.“
OMV-Liefervertrag mit Gazprom gekündigt
Eine Sonderlage hat Österreich ohnehin: Der Energieriese OMV kündigte Ende 2024 seinen Langzeitvertrag mit Gazprom wegen Vertragsbrüchen. Seither setzt das Land stärker auf Speicher und alternative Quellen – politisch gewollt, marktwirtschaftlich jedoch teurer als das frühere Pipeline-Setup.
Dorners Gegenrezept
Dorner fordert einen planbaren Ausstieg ohne Preisschock statt eines „ideologischen Totalverbots“. Er will verhindern, dass EU-Vorgaben durch sogenanntes „Gold-Plating“ in Österreich noch verschärft werden. Statt „Strafgebühren“ brauche es Investitionen in Geothermie und mehr Versorgungssicherheit. Vor einer „Netzkostenlawine“ warnt er ebenfalls – und verlangt gezielte Entlastungen für Haushalte und Betriebe.
Kommentare