29,2 Prozent für die freiheitliche Partei laut der ersten Hochrechnung. Selbst unter Berücksichtigung der Schwankungsbreite steht fest, dass die FPÖ ab sofort die stärkste Kraft im Land ist. Damit hat Herbert Kickl nicht nur Geschichte geschrieben, sondern auch das legendäre Wahlergebnis von 1999 überboten. 26,9 Prozent holte damals der Kärntner Jörg Haider und teilte sich damit den zweiten Platz mit der ÖVP.

2017 schloss Heinz-Christian Strache beinahe an das Ergebnis von 1999 an: Runde 26 Prozent holte HC mit seiner FPÖ und ebnete somit den Weg in die Regierung.

Die ÖVP steht nun unter Druck

Ob auch nach dieser Nationalratswahl die FPÖ in der Regierung sitzen wird, ist allerdings fraglich. Bereits im Wahlkampf schlossen alle Parteien eine Koalition mit der FPÖ aus, wobei sich die ÖVP gewieft ein Hintertürl offen ließ: Bundeskanzler Karl Nehammer schloß stets eine Regierung mit Herbert Kickl aus. Es steht also im Raum, dass die ÖVP tatsächlich eine Koalition mit der FPÖ eingehen würde, wenn Kickl auf den Chefsessel verzichtet. Die Möglichkeit, dass Herbert Kickl nach seinem fulminanten Sieg das Feld räumt, ist allerdings äußerst unwahrscheinlich.

Jörg Haider starb 2008 bei einem Autounfall.IMAGO/IMAGO / Sven Simon