FPÖ-Mölzer zu Antifa-Camp: „Gedenken für ideologische Zwecke instrumentalisiert"
Nach dem kritisierten Polizeieinsatz beim Antifa-Camp am Peršmanhof meldet sich nun FPÖ-Nationalrat Wendelin Mölzer zu Wort. Er spricht von einer „Verhöhnung des Gedenkens“ an die NS-Opfer durch die Linksextremen.
Der Tumult um den Polizeieinsatz am Antifa-Sommercamp am Kärtner Peršmanhof reißt nicht ab. Jetzt meldet sich der FPÖ-Nationalrat Wendelin Mölzer zu Wort: „Dass eine als extremistisch eingestufte Gruppierung wie die Antifa an einem staatlich geförderten Gedenkort Unterschlupf findet, ist ein klarer Missbrauch dieser historisch sensiblen Stätte. Hier wird das Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus für ideologische Zwecke instrumentalisiert – das ist nicht hinnehmbar“, so der freiheitliche Politiker in einer Presseaussendung.
Zur Erinnerung: Der abgelegene Peršmanhof im Südkärntner Bad Eisenkappel, auf dem seit einigen Jahren das linksextreme Sommer-Camp der slowenischen Studierenden in Wien (KSŠŠD) stattfindet, ist Museumsgelände und NS-Gedenkstätte. Im Zweiten Weltkrieg war er ein wichtiger Stützpunkt für Kärtner Partisanen, die Widerstand gegen das Nazi-Regime leisteten. Ende April 1945 stürmte eine SS-Einheit den Hof und ermordete elf Menschen, darunter auch mehrere Kinder.
„Verhöhnung des Gedenkens"
Jetzt herrscht Aufregung, weil es am Sonntag zu einem Polizeieinsatz wegen illegalen Campierens kam (der exxpress berichtete). Der Einsatz sei eskalierte, weil Aktivisten sich weigerten, den Aufforderungen der Polizei Folge zu leisten. 62 Verwaltungsübertretungen und zwei Widerstandshandlungen gegen die Beamte wurden zur Anzeige gebracht.
Laut Mölzer stehe der Peršmanhof als Ort der Erinnerung und der historischen Verantwortung für einen überparteilichen, würdevollen Umgang mit der Geschichte. „Wenn dort nun politische Lagerbildung betrieben wird und Gruppen wie die Antifa auftreten, deren öffentliche Auftritte nicht selten mit Gewalt, Sachbeschädigung und Konfrontationen mit der Polizei verbunden sind, dann ist das eine Verhöhnung des Gedenkens und eine bedenkliche Entwicklung“, betont der Freiheitliche.
Gerade in Zeiten, in denen die Polarisierung der Gesellschaft zunehme, ist es „unsere Pflicht“, Gedenkorte vor politischer Instrumentalisierung zu schützen. „Wer die Geschichte missbraucht, um aktuelle ideologische Gräben zu vertiefen, handelt respektlos gegenüber den Opfern und fahrlässig gegenüber dem gesellschaftlichen Frieden“, so Mölzer.
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