Beim Besuch eines Truppenstandortes nahe Grenoble zeigte Macron deutlich, wie ernst die Lage aus seiner Sicht ist. Vor versammelten Soldaten erklärte der Präsident:

„In dieser unsicheren Welt, in der die Kraft des Stärkeren sich über das Recht hinwegsetzt und der Krieg gegenwärtig ist, darf unsere Nation keine Angst oder Panik haben.“

Damit machte Macron klar, dass Frankreich sich auf eine Ära einstellen müsse, in der militärische Stärke wieder über politische Stabilität entscheidet.

Debatte über Vorsorge: Der Wehrdienst als Notfalloption

Im selben Atemzug betonte Macron, dass Vorbereitung der einzige Weg sei, um größere Eskalationen abzuwenden. Und genau in diesem Kontext öffnete er eine Tür, die in Frankreich lange verschlossen war: eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht. Seit 1997 ruht der verpflichtende Dienst in Frankreich, dennoch sagte der Präsident unmissverständlich: „Im Fall einer größeren Krise kann das Parlament über die Freiwilligen hinaus auch alle anderen einziehen und den Wehrdienst verpflichtend machen.“

Eine allgemeine Wiedereinführung lehnt Macron im Moment jedoch ab. Sowohl logistisch als auch finanziell sei das Land dazu derzeit nicht in der Lage. Allein der geplante neue Freiwilligendienst könnte bis zu zwei Milliarden Euro jährlich verschlingen – ein Budget, das erst noch durch das politisch tief zerstrittene Parlament muss.

Der Staatshaushalt ist ohnehin angespannt. Frankreichs Verschuldung wächst weiter, und selbst grundlegende Finanzentscheidungen stehen derzeit auf wackeligen Beinen.