Israel und die Hamas haben laut US-Präsident Donald Trump in der Nacht auf Donnerstag der ersten Phase seines Friedensplans zugestimmt. Die Vereinbarung sieht die Freilassung der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln, den Rückzug israelischer Truppen und eine Waffenruhe vor. Unterzeichnet werden könnte das Abkommen bereits heute in Ägypten – zwei Jahre nach Beginn des verheerenden Gaza-Kriegs.

Erste Phase des Friedensplans steht

Trump verkündete auf Truth Social, dass „alle Parteien fair behandelt“ würden. Der Plan sehe ein Ende der Kämpfe, Zugang für Hilfsgüter und einen Tausch von Geiseln und Häftlingen vor. In Scharm el Scheich hatten israelische und palästinensische Unterhändler tagelang über Details verhandelt. Trump brachte bereits einen Besuch in Israel am Wochenende ins Spiel – Netanyahu lud ihn ein, vor der Knesset zu sprechen.

Netanyahu erleichtert – Hamas bestätigt Kriegsende

Israels Premier Benjamin Netanyahu reagierte erleichtert: „Mit Gottes Hilfe werden wir sie alle nach Hause bringen“, schrieb er auf X. Er kündigte eine Regierungssitzung zur Bestätigung des Abkommens an. Auch die Hamas erklärte, man habe eine „Vereinbarung zur Beendigung des Kriegs im Gazastreifen“ erzielt. Laut CNN könnten die Geiseln am Wochenende freikommen, Trump sprach von Montag. Nach israelischen Angaben befinden sich noch 48 Geiseln in Gaza, 20 davon leben noch.

Was der Friedensplan vorsieht

Trumps Plan sieht vor, dass Israel rund 250 zu lebenslanger Haft verurteilte palästinensische Gefangene sowie etwa 1.700 nach dem 7. Oktober 2023 Inhaftierte freilässt. Die israelische Armee soll sich auf eine vereinbarte Linie zurückziehen, um die Freilassung vorzubereiten. Ein vollständiger Rückzug ist erst vorgesehen, wenn eine internationale Stabilisierungstruppe (ISF) die Sicherheit garantiert.

Zweite Phase noch offen

Unklar bleibt, ob die Hamas der zentralen Bedingung zustimmt – der Entwaffnung ihrer Kämpfer. Laut US-Außenminister Marco Rubio ist sie „entscheidend, denn ohne das wird es keinen dauerhaften Frieden geben“. In einer zweiten Verhandlungsphase soll über den langfristigen Frieden entschieden werden.
UN-Generalsekretär António Guterres rief alle Seiten auf, „diese einmalige Gelegenheit“ für den Weg zur Zweistaatenlösung zu nutzen. Netanyahu und die Hamas lehnen ein solches Modell jedoch weiterhin ab.