Geheimdienstchef: "Habe die Welt niemals in einem gefährlicheren Zustand gesehen"
Richard Moore, Chef des britischen Auslandsgeheimdiensts MI6, wirft Russland Sabotageakte in Europa vor. In einer Rede in der britischen Botschaft in Paris äußerte er Besorgnis über die weltpolitische Lage.
“In 37 Jahren als Geheimdienstmitarbeiter habe ich die Welt niemals in einem gefährlicheren Zustand gesehen”, sagte er nach Angaben der britischen Regierung. Der Einfluss auf Europa könne kaum ernster sein.
“Wir haben jüngst eine unglaublich rücksichtslose Kampagne von russischer Sabotage in Europa aufgedeckt”, sagte Moore, ohne Details zu nennen. Russlands Präsident Wladimir Putin und seine Gefolgsleute würden auf nukleares Säbelrasseln zurückgreifen, um Angst zu schüren, welche Folgen die Unterstützung der Ukraine haben könnte. “Ein solches Verhalten und eine solche Rhetorik sind gefährlich und mehr als verantwortungslos.”
Gefahren des Terrorismus
Die Kosten zur Unterstützung der Ukraine seien wohlbekannt – noch höher aber seien die Kosten, wenn man es nicht tue. “Wenn Putin Erfolg hat, würde China die Folgen abwägen, Nordkorea ermutigt und der Iran noch gefährlicher werden”, sagte Moore. Er sprach auch über die Gefahren des Terrorismus und den Nahostkonflikt.
Unklar blieb, über welche mutmaßlichen Sabotageakte er sprach. Die britische Anti-Terror-Polizei ermittelt derzeit wegen eines brennenden Pakets in einem Luftfrachtlager. Es wird untersucht, ob russische Spione darin im Sommer eine Bombe platziert hatten. Auch deutsche Sicherheitsbehörden hatten vor “unkonventionellen Brandsätzen” gewarnt.
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