Geheimer US-Plan zu Ukraine-Krieg: Trump arbeitet an neuem Friedensplan mit Russland
Die USA und Russland arbeiten im Geheimen an einem Friedensabkommen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs. Trumps 28-Punkte-Strategie, inspiriert von seinem Erfolg im Gazastreifen, soll erstmals Sicherheitsüberlegungen für Europa miteinbeziehen. Washington und Moskau sind optimistisch – die Reaktionen aus Kiew und Brüssel noch unklar.
Im bisher ehrgeizigsten Geheimprojekt der Trump-Administration zur Beendigung des Ukraine-Kriegs arbeiten die USA mit Russland an einem neuen Friedensplan. Der sogenannte 28-Punkte-Plan, inspiriert von Trumps erfolgreichem Engagement für ein Abkommen im Gazastreifen, soll die Grundlage für eine langfristige Friedenslösung bieten – allerdings steht noch viel auf dem Spiel. Die Reaktionen der Ukraine und ihrer europäischen Partner auf den Plan sind bislang unklar.
Trump und Putin: Erstmals gemeinsames Ziel für den Frieden?
Der Plan gliedert sich in vier Hauptkategorien: Frieden in der Ukraine, Sicherheitsgarantien, die Wahrung der Sicherheit in Europa und die künftigen Beziehungen zwischen den USA, Russland und der Ukraine. Besonders heikel sind dabei Themen wie die Kontrolle von Gebieten im Osten der Ukraine, wo russische Truppen zwar Gelände erobert haben, jedoch noch lange nicht das von Moskau geforderte Ausmaß an Land kontrollieren. Dennoch äußern sich russische Vertreter zunehmend optimistisch über die Erfolgsaussichten des Plans.
Der russische Gesandte Kirill Dmitriev, auch Chef des russischen Staatsfonds, erklärte in einem Interview mit Axios, dass die russische Seite erstmals das Gefühl habe, in den diplomatischen Bemühungen „wirklich gehört zu werden“. Dies wecke Hoffnungen auf eine Möglichkeit zur Beendigung des Konflikts. Trumps Gesandter Steve Witkoff führt die Ausarbeitung des Plans und hat diesen bereits ausführlich mit Dmitriev besprochen. Die beiden hatten sich von 24. bis 26. Oktober mit ihren Verhandlungsteams getroffen. Ein hochrangiger russischer Beamter teilte Axios mit, dass er optimistisch sei, da der Plan die russischen Positionen stärker berücksichtige als frühere diplomatische Bemühungen.
Die Ukraine: Eine schwierige Entscheidung
Offen ist noch die Reaktion der Ukraine. Witkoff sollte ursprünglich am Mittwoch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Türkei zusammentreffen, verschob jedoch seine Reise. Stattdessen führte er Gespräche mit Selenskyjs Sicherheitsberater Rustem Umerov. Ein ukrainischer Beamter bestätigte, dass die Ukraine von den USA über die laufenden Friedensgespräche informiert wurde. Die große Frage bleibt: Wird die Ukraine diesem geheimen Plan zustimmen, oder wird sie Bedenken bezüglich der territorialen Integrität und der russischen Machtansprüche haben?
Ein hochrangiger US-Beamter erklärte, dass Präsident Trump „glaubt, dass es eine Chance gibt, den Krieg zu beenden, wenn Flexibilität gezeigt wird“. Der Druck wächst, vor allem angesichts der verheerenden humanitären Auswirkungen und der ständigen Eskalation des Konflikts.
Ein langfristiger Sicherheitsrahmen für Europa
Der Plan ist umfassender als die bisherigen. Es soll nicht nur den Krieg in der Ukraine beenden, sondern auch eine langfristige Sicherheit für Europa schaffen. Dmitriev betonte, dass das übergeordnete Ziel des Plans nicht nur die Lösung des Ukraine-Konflikts sei, sondern die Sicherstellung „dauerhafter Sicherheit für Europa“. Das große Ziel sei, „dauerhafte Sicherheit für Europa“ zu erreichen und nicht nur für die Ukraine. Laut Dmitriev soll ein schriftlicher Plan vorgelegt werden, bevor Trump und Putin sich erneut treffen.
Optimismus in Washington und Moskau – auch in Kiew und Brüssel?
Der diplomatische Druck auf die Ukraine und Europa wächst, auch angesichts der jüngsten russischen Erfolge auf dem Schlachtfeld. Dmitriev zufolge hat das jetzige Vorhaben nichts mit dem britisch geführten Versuch zu tun, einen Gaza-ähnlichen Friedensplan für die Ukraine zu entwerfen, der seiner Ansicht nach keine Chance auf Erfolg habe, weil er die russischen Positionen missachte. Stattdessen will Russland den Westen davon überzeugen, dass der derzeitige Plan für alle Parteien vorteilhafter sei.
Das Weiße Haus hat bereits damit begonnen, europäische Beamte über den Plan zu informieren, und glaubt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Kompromiss gekommen ist. US-Beamte sind zuversichtlich, dass sie sowohl die Ukraine als auch ihre europäischen Partner von der Bedeutung des Plans überzeugen können. Noch sind viele Details des 28-Punkte-Plans für eine dauerhafte Lösung nicht bekannt. Doch eines ist sicher: Der Druck auf die Ukraine und Europa, in den Friedensprozess einzutreten, wächst.
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