In Wien wurde erstmals ein genderneutraler Reisepass ausgestellt – der Eintrag „X“ steht für „nicht-binär“. Emil (30) hält damit ein Dokument in Händen, das in Österreich bisher eigentlich nicht vorgesehen ist.

Der Weg dorthin führte nämlich nicht über ein neues Gesetz oder eine klare Entscheidung heimischer Behörden, sondern über einen Trick: Emil hat auch einen Wohnsitz in Deutschland. Dort gilt seit 2024 das Selbstbestimmungsgesetz, das den Geschlechtseintrag leichter ändert und auch „divers“ anerkennt. Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs schreibt vor, dass EU-Staaten solche Änderungen gegenseitig anerkennen müssen.

„Hatte zwei verschiedene Geschlechtseinträge“

Zunächst wollte Österreich den deutschen Eintrag nicht übernehmen. „Ich hatte zwei verschiedene Geschlechtseinträge in der EU – mein legales Geschlecht änderte sich wöchentlich beim Grenzübertritt“, schildert Emil gegenüber Heute. Erst nach einem Antrag beim Magistrat Wien wurde der Pass ausgestellt.

In Wien wurde der erste geschlechterneutrale Reisepass Österreichs ausgestelltAPA/HELMUT FOHRINGER

Aufsehen im Netz

Im Netz stößt dieser Schritt auf gemischte Reaktionen: Während manche Emil für diesen Schritt befürworten, verweisen andere auf das biologische Geschlecht. Ein User hält dagegen: „Es ist doch Emils Sache – warum also aufregen?“, schreibt er auf X (vormals Twitter).

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