Gesundheitsminister Rauch warnt: Mehr Hitze-Tote als Corona-Todesopfer
“Wie viel Radikalität trauen wir uns auch in der Klimakrise zu?” – so verknüpft nun Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) die Maßnahmen gegen Covid mit den Hitzetagen. Und er argumentiert: In Europa wären 2022 mehr Menschen an Hitze als an Corona verstorben.
An einem besonders regnerischen und kühlen August-Tag taucht nun eine irritierende Wortmeldung von Österreichs Gesundheitsminister Johannes Rauch zu Hitze-Toten und Klimawandel auf – über den Video-Ausschnitt von einer Diskussion beim SDG Dialogforum wird bereits auf den Social-Media-Plattformen diskutiert: Der grüne Minister behauptet bei dem Gespräch tatsächlich, dass es im Sommer 2022 “mehr Hitze-Tote als Covid-Tote in Europa” gegeben hätte.
Deshalb sei zu überlegen, so Rauch, ob sich die Regierungen nicht auch beim Thema Klimawandel “mehr Radikalität” zutrauen sollen. Der Minister erklärt dazu: “Das ist natürlich nicht so wie bei Covid – da haben wir ja die Bilder aus Bergamo mit den Särgen gesehen. Das baut sich jetzt langsam auf, da ist die Bedrohung nicht so greifbar.” Der Minister bezieht sich also selbst im August 2023 noch immer auf das Bergamo-Video, obwohl sich dies als Fake erwiesen hat.
Wunsch nach mehr "Radikalität" - wie in der Corona-Pandemie?
Aber Rauch wird im Web vor allem deshalb kritisiert, weil der grüne Gesundheitsminister in diesem Gespräch erstmals ganz offen erklärt, dass er über eine “Radikalität” beim Kampf gegen den Klimawandel sprechen möchte, die von der Regierung während der Corona-Pandemie bereits durchgesetzt worden ist. “Wie viel ,Radikalität’ sich die Grünen wünschen würden, muss man wohl nicht diskutieren. Radikal statt normal. Mit medial inszenierter Panik wird der Politik die Rutsche für radikal-autoritäre Eingriffe tief hinein in die grundlegendsten Freiheitsrechte gelegt”, schreibt dazu etwa Thomas Oysmüller auf Twitter.
Tatsächlich haben die Österreicher und die deutschen Bürger auch in diesem – kühlen, verregneten – Sommer bereits wieder erlebt, wie Panikstimmung den Weg zu noch härteren Maßnahmen ebnen sollen: Für Tempo 100, Erhöhung der CO2-Steuer, etc. So wurde vom halbstaatlichen Gebührensender ORF verbreitet, dass es “schon bei 40 Grad zu Selbstentzündungen” des Bodens käme, WDR-Mitarbeiterinnen durften als Fake-Supermarkt-Kundinnen Maßnahmen gegen den Klimawandel “ganz neutral” loben, die Wetterkarten im TV sind nur noch dunkelrot eingefärbt, dazu wurde von Rhodos live berichtet, dass die ganze Insel “ein Flammenmeer” sei, und ein Massenblatt schrieb, dass das Mittelmeer bereits “koche”.
Noch zum Vergleich von Gesundheitsminister Rauch: Laut Statistik Austria starben im gesamten Vorjahr 6316 Österreicher an einer Corona-Infektion. “Damit war COVID-19 die dritthäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs“, sagte dazu Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Von tatsächlichen Hitze-Toten in Österreich im Jahr 2022 berichtete lediglich das Magazin “Nature Medicine”: Angeblich waren es 419 – diese Zahl ist somit weit weg von den gemeldeten 6316 Todesfällen, die 2022 von Corona-Infektionen verursacht worden seien. Laut dem britischen Medium sollen 60.000 Menschen im Vorjahr in ganz Europa an den Folgen der Hitze verstorben sein.
Kommentare