Gezielte Attacke auf FPÖ-Chef? Kickl distanziert sich von Jenewein
Nur ein einfacher “Mitarbeiter” soll der FPÖ-Sicherheitssprecher und U-Ausschuss-Experte Hans-Jörg Jenewein gewesen sein, meint nun Herbert Kickl: Der FPÖ-Chef kommt immer mehr unter Druck – dass ohne sein Wissen andere Parteifreunde per Anzeigen angepatzt werden sollten, nimmt ihm nicht jeder ab.
“Es handelt sich bei diesem ehemaligen Abgeordneten und Mitarbeiter weder um meine ,rechte Hand’, noch um meinen ,Mann fürs Grobe’ oder was da sonst an Bezeichnungen in den Medien lanciert wird, sondern um einen von vielen Mitarbeitern in einem großen Team”, schreibt Herbert Kickl jetzt auf Social-media-Plattformen und distanziert sich damit deutlichst von Hans-Jörg Jenewein, der Jahrzehnte für die Freiheitlichen gearbeitet hat.
Auf dem Mobiltelefon von Jenewein, so berichtete die “Presse”, seien Anzeigen-Entwürfe gegen andere FPÖ-Spitzenfunktionäre gefunden worden – etwa gegen Dominik Nepp, Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus. Zufällig sind das jene Parteifreunde, die nie besonders große Fans von Herbert Kickl waren. Dass somit Jenewein von sich aus und ganz alleine auf diese Idee mit den Anzeigen gekommen sei, ist möglich – allerdings vermuten Partei-Insider, dass durchaus der Ex-Innenminister hinter dieser “Friendly-Fire”-Aktion stecken könnte. Herbert Kickl wird das natürlich dementieren.
Strache erinnert sich: Kickl wollte sofort seinen Rücktritt
Dass der jetzige FPÖ-Chef aber nie sehr zimperlich bei seinen Versuchen war, an die Parteispitze zu kommen und dort zu bleiben, zeigen zwei Beispiele, die dem eXXpress berichtet worden sind: So sei Herbert Kickl bei der abendlichen Krisensitzung der FPÖ-Spitze nach der Veröffentlichung der Ibiza-Video-Schnipsel am 17. Mai 2019 einer der wenigen Parteifreunde Straches gewesen, die ihm zum sofortigen Rücktritt geraten hätten. HC Strache selbst erinnert sich bis heute an die deutlichen Worte Kickls.
Und es soll nicht komplett auszuschließen sein, dass Kickl selbst im Sommer 2019 die bis zu diesem Zeitpunkt vertraulichen Justiz-Dokumente über die Chats der Ibiza-Video-Bande über seinen Ex-Parteifreund Strache an Medien weitergegeben haben könnte. Der frühere FPÖ-Vizekanzler wurde dann mit Halb- und Unwahrheiten aus den Protokollen über Spesen und Schamanismus-Glaube kurz vor der Wien-Wahl bloßgestellt und lächerlich gemacht – Medien wie der “Falter” mussten das zwar Monate später entgegnen, das Ziel – eine Wahlniederlage Straches – war jedoch erreicht.
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