Gibt es bald Geld für den Stich? – Immer mehr Stimmen fordern Impf-Prämie
Die Idee einer Prämie für Corona-Impfungen findet immer mehr Anhänger. Auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) spricht von einem “positiven Signal”. Und auch Vertreter der Gesundheitskasse, der Wirtschaftskammer und des Handelsverbandes plädierten klar für ein Anreiz-System.
Die Forderung nach einem 500 Euro-Gutschein für alle, die mit dem dritten Stich zu einer höheren Impfquote beitragen, war zuletzt von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner gekommen. Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) zeigte sich offen für die Idee. Er erklärte, er wolle noch vor Inkrafttreten der Impfpflicht mit 1. Februar einen 500-Euro-Gutschein für alle, die sich den Booster holen. “Das sollten wir in der Regierung durchspielen”, sagte er.
Aus dem Gesundheitsministerium hieß es, jede Impfung zähle. “Um die Impfquote noch weiter erhöhen zu können, heißt es hier vor allem auf Überzeugungsarbeit und Aufklärung zu setzen. Natürlich soll es hierbei keine Denkverbote geben und verschiedenste Lösungsansätze sollen auch weiterhin diskutiert werden”, so ein Statement aus dem Büro von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Wichtig sei es, “den bislang Unentschlossenen zu vermitteln, dass die Impfung nicht nur sie bestmöglich schützt, sondern auch ihr Umfeld. Ein Beitrag zur Erhöhung der Durchimpfungsrate ist somit ein wichtiger für die Gesellschaft”.
Impfquote soll eklatant erhöht werden
Grundsätzlich positiv äußerte sich am Mittwoch auch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP): In einer Pressekonferenz meinte er, dass man alle Vorschläge anschauen sollte, die der Steigerung der Impfbereitschaft und der Bekämpfung des Virus dienen.
ÖVP-Gesundheitssprecherin Gabriela Schwarz erklärte im Ö1-“Mittagsjournal” dazu, man sei wirklich daran interessiert, die Impfquote “eklatant” zu erhöhen. Alle Ideen dazu würden nun diskutiert, darunter auch der Bonus. Der Grüne Gesundheitssprecher Ralph Schallmeiner sagte, es sollte über alle Ideen diskutiert werden, er halte aber nichts von “Schnellschüssen aus der Hüfte heraus”. Es sei gut, dass sich die Gecko-Kommission Gedanken über Anreize mache. Der Krisenstab behandle nun alle Ideen zur Steigerung der Impfbereitschaft, hieß es dazu aus der Gecko-Kommission.
FPÖ dagegen, Neos haben Zweifel
Ein entschiedenes Nein zu Gutscheinen kam von der FPÖ. “Die Menschen brauchen weder Zuckerbrot noch Peitsche – weder Gutscheine noch Zwang”, sagte FPÖ-Klubobmannstellvertreterin und Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch in einer Aussendung. Skeptisch zeigte sich NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker, der auch auf die mögliche Notwendigkeit einer vierten Impfung verwies.
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