Große Reportage: Wiener Schulen am Kipppunkt – so geht es in den Klassen zu
Auf Wiens Schulhöfen klingt es längst nicht mehr nach Deutsch – „Wallah“ und „Yallah“ dominieren den Pausenhof. Fast die Hälfte der Schüler spricht zu Hause eine andere Sprache, der Islam ist bereits die stärkste Religionsgruppe. Wie sehr Wiens Schulen am Limit sind – in der großen exxpress-Reportage.
Die Schulen in Wien haben sich verändert. Auf den Schulhöfen hört man immer weniger Deutsch, dafür viel „Wallah“, „Yallah“, „Bruder“ oder auch „haram“ – allesamt arabische Slang-Begriffe. Weniger Kinder tragen Kreuzkettchen um den Hals, dafür sieht man mehr Mädchen mit Kopftüchern.
„Einerseits haben wir eine rasante gesellschaftliche Entwicklung, und andererseits müssen wir uns im Klaren sein, dass Schule, wie wir sie anbieten, nicht mehr mitkommt“, analysiert Thomas Krebs, Wiens obersten Vertreter für Pflichtschullehrer, in der exxpress-Reportage.
Islam ist dominierende Religion an Pflichtschulen
Deutsch als Umgangssprache in den Klassengängen und im Schulhof klappe an seiner Schule, sagt Christian Klar, langjähriger Direktor und Lehrer in einer Mittelschule in Floridsdorf. Doch: „Es funktioniert natürlich sehr, sehr schlecht bei einem Großteil der Kinder im Unterricht, weil Umgangssprache ist nicht Schriftsprache und Unterrichtssprache ist nicht die Literatursprache. Das heißt, wenn die Kinder was aus den Schulbüchern lesen, wissen sie nachher nicht, was sie gelesen haben“.
Die Daten des Österreichischen Integrationsfonds sprechen eine klare Sprache: Waren im Schuljahr 2006/07 noch 9 Prozent der Schüler ausländische Staatsangehörige, waren es im Schuljahr 2023/24 bereits 20 Prozent. Besonders hoch ist der Anteil mit 37 Prozent in Wien. 49 Prozent, also fast die Hälfte aller Schüler der Bundeshauptstadt, haben eine andere Sprache als Deutsch als Umgangssprache.
Der Islam ist mittlerweile die dominierende Religion an Wiener Pflichtschulen: 41,2 Prozent der öffentlichen Volks-, Mittel-, Sonder- und Polytechnischen Schüler sind Moslems – und haben damit die christlichen Schüler auf Rang 2 verwiesen. 34,5 Prozent bekennen sich zu einer christlichen Konfession.
FPÖ-Krauss: „Wir haben eine verlorene Generation vor uns"
Der Wiener-FPÖ-Klubobmann und Bildungssprecher Maximilian Krauss blickt mit einer düsteren Prognose in die Zukunft: „Wir haben hier eine verlorene Generation vor uns, die keine Schulbildung erhalten kann, da sie die Unterrichtssprache nicht einmal
versteht, die in der Folge in vielen Fällen arbeitslos sein wird und die in Wahrheit die Mindestsicherungsbezieher von morgen sind. Dieses katastrophale System ist das Ergebnis dieser falschen und unkontrollierten Zuwanderungspolitik der letzten Jahre“.
ÖVP-Zierfuß: Kontrolle unter SPÖ und NEOS hat versagt
Beide Wiener Oppositionsparteien, FPÖ und ÖVP, kritisieren die Bildungspolitik von SPÖ und NEOS der letzten Jahre. Der ehemalige NEOS-Stadtrat und heutige Bildungsminister, Christoph Wiederkehr, kündigte vergangenen Jänner an, er wolle unter anderem Tausende Freiwillige als Lesepaten in Kindergärten gewinnen und die Zahl der Sprachförderkräfte in den Kitas von 300 auf 500 erhöhen – letzteres Anliegen ist ein Ziel, dass Wiederkehr bereits bei seinem Amtsantritt im Jahr 2020 formulierte. Umgesetzt wurde es nicht.
„Da versagt die Kontrolle unter SPÖ und NEOS, die in letzten Jahren einfach weggeschaut haben und dieses Problem immer klein geredet haben, uns auch als Rassisten bis zu einem gewissen Grad bezeichnet haben für das, was wir aufgedeckt haben“. Harald Zierfuß, Klubobmann der ÖVP und deren Bildungssprecher, spricht hier von einem von der Stadt Wien geförderten Kindergarten, in dem Kinder nach vier Jahren „kein Wort Deutsch konnten“, sagt Zierfuß.
Was in Wiens Schulen sonst noch los ist und welche Lösungen die Experten und Politiker haben, erfahren Sie in der exxpress-Reportage.
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