Grüner attackiert Linke wegen Islamisten-Nähe und Antisemitismus
Max Lucks warnt vor linkem Antisemitismus – und rechnet mit Teilen der Linken ab, die Islamisten dulden, Terror als „Widerstand“ verklären und kaum Selbstkritik zeigen
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Max Lucks erhebt schwere Vorwürfe gegen Teile der politischen Linken: In einem Interview mit der Welt kritisiert er eine gefährliche Nähe zu islamistischen Akteuren, fehlende Abgrenzung auf Demonstrationen und eine „Romantisierung“ von Terror. Besonders bei Teilen der Linkspartei sieht er keinerlei Bereitschaft, das Problem offen aufzuarbeiten – berichtet Apollo News.
„Mitgefühl – aber keine Selbstkritik“
Auslöser seiner Kritik sind linke Reaktionen auf einen Anschlag auf ein jüdisches Chanukka-Fest in Australien. Zwar sei Mitgefühl geäußert worden, sagt Lucks – doch danach sei im linken Lager keine echte Selbstreflexion gefolgt. Er erinnert in diesem Zusammenhang an Demonstrationen in Berlin, auf denen im Sommer IS-Symbole und -Flaggen zu sehen gewesen seien. Viele hätten auch nach solchen Vorfällen nicht hinterfragt, „mit wem“ sie eigentlich auf die Straße gehen oder wer Demonstrationen organisiert.
Gaza-Krieg als „politische Umdeutung“
Lucks beschreibt, wie Konflikte – besonders der Gaza-Krieg – in Teilen der Linken in ein einziges Erklärungsmuster gepresst würden: Kolonialismus, antimuslimischer Rassismus, Unterdrückung. Dadurch werde, so seine Kritik, das Problem extremistischer Akteure verschoben oder relativiert.
Er betont zugleich, dass er selbst als Linker innerhalb der Grünen solidarisch mit der israelischen Linken sei, die die Kriegsführung im Gazastreifen ebenfalls kritisiere. Doch vieles, was als Protest „gegen Netanjahus Politik“ verkauft werde, seien in Wahrheit Demonstrationen, in denen Terrorakteure mitlaufen – und am Ende eine antisemitische Weltidee transportiert werde.
„Milieus gezielt anbinden“ – Vorwurf gegen Teile der Linkspartei
Deutlich wird Lucks bei der Linkspartei: Dort gebe es laut ihm keine ernsthafte Bereitschaft, sich kritisch damit auseinanderzusetzen, wer auf den eigenen Demos mitmarschiert. Er spricht von politischen Akteuren, die versuchten, Milieus mit islamistischen Tendenzen gezielt an sich zu binden – und nennt als Beispiel den Bundestagswahlkampf in Berlin-Neukölln, wo bestimmte Zielgruppen bewusst angesprochen worden seien. Für Lucks ist das ein „ernstes Problem“.
Besonders scharf kritisiert Lucks, dass ein vermeintlicher „palästinensischer Widerstand“ romantisiert werde, obwohl das mit einer realistischen Betrachtung der Lage wenig zu tun habe. Er sagt, er verstehe nicht, wie Menschen, die sich als links bezeichnen, mit Hamas-Terroristen sympathisieren könnten – gerade weil diese Gruppen etwa Homosexuelle verfolgen, foltern oder töten würden. Gleichzeitig würden jene Menschen im Gazastreifen, die unter Lebensgefahr gegen die Hamas protestieren, oft kaum Solidarität bekommen. Das sei „entlarvend“ und zeige eine gefährliche Verklärung von Terror.
Kritik auch an Islamverbänden
Lucks spricht zudem von strukturellen Problemen im Umgang mit Islamismus in Deutschland. Islamverbände seien nicht immer bereit, eigene Verstrickungen konsequent aufzuarbeiten. Er kritisiert etwa Verbindungen des Zentralrats der Muslime zur Muslimbruderschaft, den Einfluss der türkischen Regierung bei DITIB und verweist auf die Grauen Wölfe als eine der größten rechtsextremen Organisationen in Deutschland.
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