Hinweise auf weitere Giftattacke gegen Kreml-Kritiker
Der russische Intellektuelle Dmitrij Bykow fiel 2019 aus bislang ungeklärten Gründen ins Koma – neue Recherchen des Spiegel zeigen Parallelen zum Fall Nawalny.
Wie der Spiegel am Mittwoch berichtet, soll auch Kreml-Kritiker Dmitrij Bykow Opfer eines Giftanschlags durch den russischen Inlandsgeheimdienst FSB geworden sein. Der Intellektuelle, der für Putin-Kritik in Versform bekannt ist, lag im Jahr 2019 fünf Tage lang im Koma – der Vorfall ist bis heute ungeklärt.
Agenten enttarnt
Nach Recherchen des Spiegel gemeinsam mit den Investigativplattformen Bellingcat und The Insider verfolgten Agenten des FSB Dmitrij Bykow in der Zeit vor dem Vorfall – zwei der Agenten konnten als Mitglieder eines Kommandos identifiziert werden, das mutmaßlich für das Attentat auf den Oppositionspolitiker Alexej Nawalny mit dem chemischen Kampfstoff Nowitschok im Sommer 2020 verantwortlich war.
Die enttarnten Nawalny-Attentäter sollen laut neuesten Hinweisen auch zwei Menschenrechtsaktivisten im Kaukasus, einem Antikorruptionsaktivisten und dem Oppositionspolitiker Wladimir Kara-Mursa, auf den Fersen gewesen sein, bevor diese mit Vergiftungssymptomen zusammenbrachen bzw. starben.
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