Hochrisiko-Aktion: Drei EU-Staatschefs reisen zu Selenskyj ins umzingelte Kiew
Ein lebensgefährliches, aber wichtiges Zeichen: Mitten im Krieg besuchen drei der EU-Staatsoberhäupter die ukrainische Hauptstadt Kiew, die kurz vor einem Angriff durch russische Truppen steht. Mit dem Zug reisen die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien an und treffen sich heute mit Präsident Selenskyj.
Es seien Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj und Regierungschef Denys Schmyhal geplant, teilte der tschechische Regierungschef Petr Fiala am Dienstag in der Früh auf Twitter mit. Seine Visite mit Mateusz Morawiecki (Polen) und Janez Jansa (Slowenien) sei mit der EU-Führung abgestimmt, so Fiala. Wie die polnische Regierung mitteilte, habe ein Zug mit den drei Regierungschefs bereits die polnisch-ukrainische Grenze überquert und sei auf dem Weg nach Kiew. Die Entscheidung für die Visite sei schon beim EU-Gipfel in Versailles am Freitag gefallen. Die Regierung in Warschau habe sie dann unter strengster Geheimhaltung vorbereitet. Ein Sprecher von EU-Ratspräsident Charles Michel bestätigte, das er und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Versailles über die Visite informiert worden sei.
I’m very glad that we are bringing today to #Kyiv @ZelenskyyUa @Denys_Shmyhal also a message from the secretary general of the @OECD @MathiasCormann. There is strong commitment of the #OECD to support rebuilding and reconstruction of the Ukraine.
— Janez Janša (@JJansaSDS) March 15, 2022
"Euer Kampf ist unser Kampf"
“In diesem Augenblick ist kein Land auf dem ganzen Kontinent, was unsere Werte betrifft, europäischer als die Ukraine”, betonte Jansa in einem am frühen Dienstagnachmittag veröffentlichten Tweet. Der Ukraine-Krieg habe die EU “endlich aufwachen” lassen und “geeinter denn je” gemacht. “Danke, dass ihr nicht nur eure Heimat und das Gebiet Europas verteidigt, sondern den Wesenskern der europäischen Werte und unseres Lebensstils. Euer Kampf ist unser Kampf und gemeinsam werden wir siegen.”
Nicht dabei ist der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz. Dieser meinte am Dienstag etwas zögerlich, es sei wichtig, auf verschiedene Weise Solidarität zu zeigen.Er verwies auf die bereits bestehenden Gesprächskanäle und die praktische Hilfe bis zu Waffenlieferungen, die auch Deutschland für die Ukraine geleistet habe.
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