Kaum sind die aktuellen Zahlen der steigenden Arbeitslosigkeit veröffentlicht, fordert ausgerechnet der Wiener Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) mehr (Steuer-)Geld für das AMS. „Das AMS muss von der zukünftigen Bundesregierung angesichts steigender Arbeitslosigkeit mit mehr Geld ausgestattet werden. Wir brauchen in schwierigen Zeiten mehr Ressourcen für aktive Arbeitsmarktpolitik”, erklärt Hanke und verweist auf den niedrigen Bildungsabschluss der Wiener Arbeitslosen. Jeder zweite Arbeitssuchende in Wien kann maximal einen Pflichtschulabschluss vorweisen – maximal bedeutet, dass  bei diesen rund 56.000 Personen oft nicht einmal dieser Abschluss vorhanden ist.

Einen Zusammenhang zwischen der hohen Arbeitslosenquote und den überbordenden Sozialleistungen in Wien wie etwa die nicht gesetzeskonform ausgeschüttete Mindestsicherung stellt der Finanz- und Wirtschafts-Stadtrat nicht her, dafür sieht er das AMS in der Pflicht, den Arbeitslosen die versäumte Bildung angedeihen zu lassen.

Hanke und Ludwig im Kuratorium

„Wir sehen einmal mehr, wie eng Beschäftigung und Qualifikation zusammenhängen. Die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit ist und bleibt eine gute Ausbildung. Der waff steht den Wienerinnen und Wiener bei allen Fragen rund um Aus- und Weiterbildung zur Seite”, hat Hanke auch schon die Lösung für parat.

Was ist der waff? Beim waff – Abkürzung für Wiener Arbeitnehmer Förderungsfonds – handelt es sich um ein Beratungszentrum für Beruf und Weiterbildung der Stadt Wien. Neben kostenlosen Beratungen stellt der Fonds auch finanzielle Hilfe für Aus- und Weiterbildungen bis hin zur Absolvierung eines Lehrabschlusses zur Verfügung.

Was Hankes Forderung nach mehr Geld für den waff angesichts der von der Wiener SPÖ nicht gänzlich unverschuldeten Spitzenarbeitslosenquote einen bitteren Beigeschmack verleiht, ist ein Blick auf das Kuratorium des waff. Hier findet man Bürgermeister Michael Ludwig als Präsidenten, Peter Hanke selbst steht als erster Vizepräsident dem waff vor.