In einer neuen Serien-Anfrage wurden die PR- und Werbeausgaben der Regierung durchleuchtet, und die Ergebnisse sorgen für Aufsehen. Besonders ins Auge sticht ein teures Podcast-Projekt der Frauenministerin, das mit satten 118.000 Euro zu Buche schlägt – berichtet die heute.

Hohe PR-Kosten für Regierung – 3,5 Millionen Euro im dritten Quartal

Im dritten Quartal dieses Jahres haben zehn Ministerien insgesamt 3,5 Millionen Euro für PR und Werbung ausgegeben. „Vom Sparen im System kann keine Rede sein“, kritisiert FP-Generalsekretär Michael Schnedlitz. Besonders aufgefallen ist ein Podcast-Projekt der SPÖ-Frauenministerin, das mit über 118.000 Euro für acht Folgen zu den Themen Wissenschaft, Forschung und Frauen finanziert wird. Das Projekt wird mit dem Medium „Der Standard“ durchgeführt und bis 2026 über verschiedene Kanäle verbreitet.

Ministerin Holzleitner: PR-Ausgaben in Millionenhöhe

Holzleitner, die für das Projekt verantwortlich ist, setzt auf teure PR, während in anderen Bereichen der Sparstift angesetzt wird. Schnedlitz wirft der Ministerin vor, Steuergeld zu verschwenden, indem sie eine achtteilige Podcast-Serie beim linken Medium „Der Standard“ in Auftrag gibt. „Das passt gut ins Gesamtbild“, so der FP-Politiker.

"Bettertogether" profitiert von weiteren Aufträgen

Neben den Podcasts sorgt auch die Agentur „bettertogether“ für Diskussionen. Die Agentur erhielt unter anderem einen Auftrag über 2.500 Euro von der SP-Sozialministerin Korinna Schumann für Facebook- und Instagram-Betreuung. Der Auftrag war bereits unter Amtsvorgänger Martin Kocher vergeben worden. Auch Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (VP) gab Aufträge an „bettertogether“ im Wert von 43.000 Euro für Projekte zum Thema „Wasserbewusstseinsbildung“. Schnedlitz vermutet, dass SPÖ und ÖVP bei Aufträgen im Naheverhältnis zusammenarbeiten.

Ex-Kern-Berater profitiert mit Steuergeld

Ein weiteres Beispiel für hohe Ausgaben ist der Kommunikationschef des ehemaligen Kanzlers Kern, der für 44.329 Euro Steuergeld die Neuausrichtung des BMIMI begleitete. Schnedlitz spricht von einem „System der Freunderlwirtschaft“, bei dem Geld offenbar keine Rolle spielt – nur nicht für die eigene Bevölkerung.