Gegenüber der Funke Mediengruppe erklärt Baerbock, warum sie trotz Hohn und Häme an ihren Clips festhält. Die Grünen-Politikerin spricht über ihre Strategie, über ihre Zukunftspläne und erstmals auch über mögliche Einschränkungen beim Weihnachtsfest mit ihren Kindern.

Baerbock verteidigt Videos: „Ich bin definitiv Generation Sex in the City“

Die glamourösen Instagram-Szenen aus New York, auf denen Baerbock im Abendkleid winkend und flanierend im Central Park zu sehen ist, hatten für breite Kritik gesorgt. Viele Nutzer warfen ihr vor, sich in einem dem Amt unwürdigen Stil zu präsentieren. Doch Baerbock zeigt sich davon unbeeindruckt.

„Ich bin definitiv Generation ,Sex and the City‘“, sagt sie im Interview und betont, dass sie mit diesen Formaten vor allem jüngere Menschen erreichen wolle. Die kurzen Clips seien „Türöffner“, um Interesse an internationaler Zusammenarbeit zu wecken. So solle die Botschaft der UN – „Better together – gemeinsam sind wir stärker“ – mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Baerbock betont, dass nur zwei der über 50 Videos den glamourösen Serien-Stil haben. Ihre Reden vor der Vollversammlung würden ebenfalls geteilt, „aber sie werden nicht Millionen Mal geklickt wie die humorvolleren Videos“. Diskussionen über die Clips seien explizit „Sinn und Zweck von politischer Kommunikation“.

Unklare Zukunft – und Sorgen um Weihnachten

Offen sprach die frühere Außenministerin auch über ihren weiteren Weg. Ihre Amtszeit bei der UN endet im Herbst 2026. „Das frage ich mich auch ganz gespannt“, sagt Baerbock – konkrete Pläne könne sie aufgrund der weltpolitischen Lage kaum machen.

Privates war zuletzt tabu, seit der Trennung von Daniel Holefleisch vor rund einem Jahr äußert sich Baerbock kaum zum Familienleben. Nun sagt sie, ihr Alltag sei ruhiger geworden und sie habe „endlich wieder mehr ganz normale Zeit“ mit ihren beiden Töchtern.

Ob die Familie jedoch Weihnachten gemeinsam verbringen kann, ist ungewiss. Wegen der UN-Haushaltsverhandlungen müsse Baerbock möglicherweise über die Feiertage in New York bleiben. „Ich hoffe sehr, dass meine Töchter nicht ohne mich fliegen“, sagt sie. Traditionen seien ihr wichtig – darunter Weihnachten im Heimatdorf „mit meiner trubeligen Großfamilie, vielen Kindern und echten Kerzen am Tannenbaum“.