„Ich schäme mich für meine deutschen Mitbürger, die nicht unseren Leuten zur Seite stehen.“, sagt Uschi Glas. Die Debatte ist kein Nischenthema mehr — antisemitische Drohungen gehören für viele jüdische Menschen inzwischen zum Alltag.

Uschi Glas: Keine Toleranz für Antisemitismus

Die Schauspielerin zeigt sich tief getroffen und enttäuscht. In ihrem Statement grenzt sie sich deutlich von der aktuell in Teilen der Gesellschaft sichtbaren offen geäußerten Feindseligkeit ab. Glas fordert, dass Antisemitismus nicht länger verharmlost oder ignoriert wird.

Sie beklagt insbesondere eine fehlende Solidarität aus der Kunst- und Kulturszene. Wenn sie Kollegen aus der Theater- oder Filmwelt um Unterstützung bitte, erhalte sie oft nur Ausreden.

Drohungen gegen Katz

„Fuck you“, ist in der Nachricht von vor ein paar Wochen zu lesen. Er solle getötet werden, schreibt der Absender, „mit meinen eigenen Händen“, in Stücke geschnitten „wie ein Tier“, seine gesamte Familie ermordet. Es wird damit gedroht, Katz zu verfolgen – „und die Zeit ist gekommen“, heißt es in den englischsprachigen Nachrichten. Darunter sind drei rote Dreiecke zu sehen – das Symbol wird von der palästinensischen Terrororganisation Hamas zur Zielmarkierung genutzt.

„Und was mache ich? Ich bin Jude und kämpfe gegen Antisemitismus“, sagt Guy Katz. Für Juden seien solche Drohungen seit Monaten Alltag, viele lebten in Angst, versteckten ihre Identität. „Die Lage ist ernst. Sehr, sehr ernst“, sagt Katz. Um die gezeigte Drohung kümmerten sich derzeit die Ermittlungsbehörden. Doch selbst wenn den Worten nichts folgen sollte, hätten sie einen Effekt: „Bis heute wissen wir nicht, ob diese Person ein Nachbar ist, ob sie vor der Tür lauert.“

Prominente Unterstützung und mahnende Stimmen

Iris Berben gehört zu den Unterzeichnern des Aufrufs gegen Antisemitismus; zahlreiche bekannte Persönlichkeiten unterstützen die öffentliche Kritik. Charlotte Knobloch warnt eindringlich: „Der Hass auf Juden ist kein Randphänomen mehr, er ist mitten in der Gesellschaft angekommen.“

Die Botschaft ist klar: Wegschauen ist keine Option — es braucht breite, entschiedene Gegenwehr.