"Ihr hungert Menschen in Gaza aus": Wirt soll Israelis aus Pizzeria geworfen haben
Der Besitzer einer Pizzeria in Seekirchen am Wallersee (Flachgau) hat sich am Mittwochabend offenbar geweigert, eine israelische Familie zu bedienen. Der Mann habe die Gäste, darunter auch Kinder, mit dem Hinweis, “ihr hungert die Menschen in Gaza aus”, aus dem Lokal geworfen.
Das teilte die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) für die Bundesländer Salzburg, Steiermark und Kärnten am Freitag in einer Aussendung mit. Der Wirt dementierte hingegen vehement.
Das Verhalten des Wirtes wurde von der Israelitischen Kultusgemeinde “mit großer Entschiedenheit” verurteilt. Seitens der Polizei ist der Vorfall nicht bekannt. “Bei uns liegt keine Anzeige vor”, sagte eine Sprecherin der Landespolizeidirektion Salzburg auf APA-Anfrage. Der betreffende Wirt konnte von der APA am Freitagnachmittag für eine Stellungnahme erreicht werden. Er dementierte den Hinauswurf. Er vermute, dass die Familie um 21.25 Uhr gekommen sei, die Küche schließe aber um 21.30 Uhr. Das sei zu spät für ein Essen gewesen. Er habe auch nicht gewusst, aus welchem Land die Gäste stammten, alle Menschen seien in seinem Lokal willkommen.
Der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, Steiermark und Kärnten, Elie Rosen, erklärte gegenüber der APA, dass Anzeigen in diese Richtung ziemlich zahnlos seien. Die israelische Familie habe dem Wirt noch versucht zu erklären, dass sie einfache Touristen seien, der Mann habe offenbar davon nichts hören wollen.
Salzburgs Landeshauptfrau Edtstadler (ÖVP) ist informiert
Salzburgs Landeshauptfrau Karoline Edtstadler (ÖVP) ist über den angeblichen Vorfall bereits informiert worden. Sie hat unmittelbar Kontakt mit dem Bürgermeister von Seekirchen, dem israelischen Botschafter in Österreich und der jüdischen Gemeinde in Österreich aufgenommen. “Ich verurteile ein solches Verhalten scharf, Antisemitismus hat in Österreich und in Salzburg keinen Millimeter Platz. Im Gegenteil: Österreich ist stolz auf seine Jüdische Gemeinde und freut sich über Gäste aus Israel”, erklärte die Landeshauptfrau in einer Stellungnahme.
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