In Russland eingetroffen: Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un trifft Putin
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ist nach Angaben Südkoreas auf seinem Weg zu einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Russland eingetroffen. In der Ukraine wird nun befürchtet, dass Kim Kong-un Putin Munitionslieferungen zusagen wird. Für die Ukraine wäre das laut Militärexperten “ganz fürchterlich”.
Es gebe Hinweise, dass der Privatzug Kim Jong-uns (39) Dienstagfrüh (Ortszeit) die Grenze überquert habe, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul mit. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, das Treffen Wladimir Putins (70) mit Kim werde im Fernen Osten Russlands stattfinden. Wo genau, werde aber noch nicht gesagt. Es werde vor einem offiziellen Abendessen Treffen der beiden Delegationen und Einzelgespräche geben, wurde der Sprecher von der staatlichen Nachrichtenagentur TASS zitiert.
Nach tagelangen Spekulationen im Ausland hatten Moskau und Pjöngjang erst am Montag einen “offiziellen Besuch” Kims in Russland bestätigt. Die USA vermuten, dass es vor allem um Waffengeschäfte zwischen Russland und dem streng abgeschotteten Nordkorea gehen wird. Obwohl es offiziell noch keine Informationen gab, wurde darüber spekuliert, dass sich beide in Russlands Fernostmetropole Wladiwostok bei einem Wirtschaftsforum treffen könnten. Das Forum dauert noch bis zum Mittwoch.
Nordkoreas Staatsmedien berichteten am Dienstag, Kim habe seinen Zug bereits am Sonntagnachmittag in Pjöngjang in Begleitung von Vertretern der herrschenden Arbeiterpartei, der Regierung und des Militärs bestiegen. Bilder zeigten, dass er unter anderem von Außenministerin Choe Sun-hui begleitet wird.
Die US-Regierung hatte in den vergangenen Monaten mehrfach gewarnt, dass Russland Waffensysteme in Nordkorea für die Fortführung seines Kriegs gegen die Ukraine kaufen könnte. Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, drohte, Nordkorea werde innerhalb der internationalen Gemeinschaft einen Preis dafür zahlen, wenn es Russland mit Waffen versorge.
Kim Jong-Un 2019 erstmals in Russland
Kim war erst einmal in Russland, vor vier Jahren, auf seiner bisher letzten Auslandsreise. Im April 2019 besuchte er, ebenfalls mit seinem Panzerzug, Wladiwostok, nachdem Atomabrüstungsgespräche mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump gescheitert waren. Bei den Gesprächen mit Putin ging es damals um das nordkoreanische Atomprogramm und die Verstärkung der wirtschaftlichen Kooperation. Konkrete Ergebnisse gab es dabei allerdings nicht.
Wladiwostok liegt an der Pazifik-Küste Russlands und ist nur 130 Kilometer von der Grenze zu Nordkorea entfernt. Nach Moskau sind es rund 6500 Kilometer. Während des Kalten Krieges hatte die Regierung in Moskau die stalinistische Führung in Pjöngjang unterstützt. Nach dem Ende der Sowjetunion im Jahr 1991 kühlten sich die Beziehungen angesichts des Umbruchs in Russland allerdings ab. Heute gilt China als das Land mit dem stärksten Einfluss auf Nordkorea.
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