Investigativ-Journalist enthüllt: Darum kann Putin keinen Atomangriff starten
Ein Befehl von Russlands Präsident Wladimir Putin, die Ukraine oder den Westen mit Atomwaffen anzugreifen, würde von seinen obersten Befehlshabern ignoriert werden. Das behauptet ein prominenter Enthüllungsjournalist, und er wartet dabei mit brisanten Informationen auf.
Viele führende Militärbeamte in Moskau und Oligarchen glauben, dass Putin im Sterben liegt oder schwer krank ist. Das berichtet der bekannte Investigativ-Journalist Christo Grosew gegenüber der “Daily Mail”. Grosew ist Experte für russische Angelegenheiten und arbeitet unter anderem für die Open-Source-Recherchegruppe Bellingcat.
In dem Glauben, dass Putin bald sterben könnte, würde sein innerer Kreis nicht riskieren ein Armageddon auszulösen. Keiner wolle deshalb auch in Zukunft vor ein modernes Äquivalent zu den Nürnberger Prozessen gestellt werden, weil er für den Start eines Nuklearkriegs verantwortlich ist. Aus demselben Grund würde das engste Umfeld auch nicht einem Befehl Putins gehorchen, Oppositionelle zu töten, erklärt Grosew.
Russland verstärkt zurzeit das nukleare Säbelrasseln
Seit Beginn der Invasion in die Ukraine hat Putin mehrmals im Westen die Angst vor einem Atomkrieg befeuert. Gleich nach Beginn des Einmarsches am 24. Februar hat Russlands Präsident die Moskauer Atomstreitkräfte in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Angesichts der zunehmenden Unterstützung des Westens für die Ukraine hat Putin kaum verhüllte Drohungen ausgesprochen, die auf die Bereitschaft schließen lassen, Russlands taktische Atomwaffen einzusetzen. Gemäß russischer Militärdoktrin könnten sie verwendet werden, um den Gegner zum Rückzug zu zwingen.
Jüngst hat Russland wieder verstärkt auf nukleares Säbelrasseln gesetzt, als der Krieg in der Ukraine ins Stocken geraten ist. In der vergangenen Woche veröffentlichten staatliche Medien fast täglich Drohungen – darunter die, das Vereinigte Königreich und Irland mit einer “nuklearen Flutwelle” auszulöschen.
Signale kommen von Oligarchen und Geheimdienst
Auch auf Putins Treffen mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu geht Christo Grosew ein, bei dem sich der Präsident krampfhaft mit dem rechten Arm an die Ecke des Tisches geklammert hat, oder auf seinen neuerdings stolpernden, hinkenden Gang. Der Enthüllungsjournalist unterstreicht: “Ich kann nicht sprechen, ohne Informationen zu haben.” Was man wisse: Oligarchen aus seinem engsten Umfeld behaupten, dass Putin krank ist.
Darüber hinaus habe der russische Inlandsgeheimdienst FSB vor etwa einem Monat einen Brief an alle regionalen FSB-Chefs geschickt. Darin hieß es: “Wenn Sie hören, dass er eine sehr schwere Krankheit hat, bestehen wir darauf, dass Sie dem keine Beachtung schenken.” Dazu meint Grosew: “Sie dachten also alle, dass dies genau das Gegenteil bedeutet.”
Umfeld möglicherweise weniger loyal
Wir krank Putin tatsächlich ist, sei gar nicht die entscheidende Frage, meint Grosew: “Ich denke, es ist nicht so wichtig, ob er im Sterben liegt oder schwer krank ist, wichtig ist, dass die Leute in seinem Umfeld das denken. Das ist ein Faktor, der darüber entscheidet, wie loyal die Menschen ihm gegenüber sein sollten. Ich glaube, das verringert das Risiko, dass sie seinem Befehl, Feinde zu töten, gehorchen, wie sie es in der Vergangenheit getan haben. Aus demselben Grund ist es unwahrscheinlich, dass jemand den Atomknopf drückt, wenn er weiß, dass er in drei oder sechs Monaten nicht mehr da ist, wer wird ihn dann vor einem Prozess in Nürnberg schützen?”
"Oligarchen denken nach, wie man das beenden kann"
Im selben Interview behauptete Grosew, ein Putin nahestehender Oligarch habe gesagt, es sei besser, Putin sterbe an seiner schweren Krankheit, als die Ukraine, Russland und Moskaus superreiche Wirtschaftselite weiter zu “zerstören”. Das habe der Milliardür zu einem anderen Oligarchen gesagt. Es gebe eine Aufnahme von dem Gespräch. Es sei besser, dass Putin tot sei, “weil er uns zerstört hat, die Ukraine zerstört … und Russland”.
Über die Oligarchengruppe um Putin sagte der Journalist: “So denken sie. So ist es. Mit anderen Worten: Sie denken aktiv und passiv darüber nach, wie man das beenden kann.” Auf die Frage, wie man zu Putins Sturz beitragen könnte, entgegnete der Journalist: “Nun, jeder General oder Oberst, dessen Neffe stirbt oder vermisst wird, wird zu einem potenziellen Beria.” Lawrentij Beria war ein skrupelloser sowjetischer Geheimdienstchef, der sich damit gebrüstet hat, den kränkelnden Kremlchef Josef Stalin – angeblich? – getötet zu haben.
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