Italien bringt Flüchtlinge aus der Ukraine in Mafia-Häusern unter
Seit Beginn der russischen Invasion der Ukraine Ende Februar sind mehr als 116.000 ukrainische Flüchtlinge in Italien angekommen. Um sie unterzubringen, haben die italienischen Behörden begonnen, von der Mafia beschlagnahmte Immobilien zu nutzen.
Bereits vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine verfügte Italien über die zweitgrößte ukrainische Bevölkerung in ganz Europa. Infolge der russischen Invasion sind es in den vergangenen Wochen und Monaten noch mehr geworden – zehntausende Menschen haben sich aus der Ukraine über die italienische Grenze geflüchtet.
Nicht alle Kriegsflüchtlinge können von Gastfamilien aufgenommen werden – alle schutzbedürftigen Menschen unterbringen zu können, haben die italienischen Behörden nun zu besonderen Maßnahmen und besondere Immobilien zurückgegriffen: Häuser, die ursprünglich der Mafia gehört haben.
Italien besitzt 40.000 Mafia-Immobilien
Der italienische Staat ist derzeit im Besitz von fast 40.000 Liegenschaften, die einst in den Händen der Mafia waren. Es handelt sich um ein Immobilienportfolio im Wert von mehr als 300 Millionen Euro, das von einer nationalen Behörde verwaltet wird, welche die beschlagnahmten Vermögenswerte der organisierten Kriminalität verwaltet.
In manche Häuser, die sofort genutzt werden konnten und leer standen, wurden umgehend Familien einquartiert, andere wurden zu Beginn der Invasion der Ukraine gerade renoviert. Diese Häuser sollen auch nach Fertigstellung der Renovierungsarbeiten geflüchteten Familien aus der Ukraine zur Verfügung gestellt werden.
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