"Kriegsverbrecher": Jüdische Organisationen kontern der New York Times mit einer Anti-Hamas-Kampagne
Bedeutende jüdische Persönlichkeiten schließen sich einer Initiative an, die auf die Schuld der Terrororganisation Hamas am Tod von dutzenden Kindern im Gazastreifen hinweist. Die Initiatoren der Aktion kontern auf diesem Weg einem heftig kritisierten Cover der New York Times.
Ein Cover der New York Times anlässlich des Konflikts zwischen Israel und der Hamas rief weltweite Entrüstung hervor. Die US-Tageszeitung übernahm dabei nicht nur einseitig die Propaganda der Hamas, sondern förderte diese auch ohne ihrer journalistischen Sorgfaltspflicht nachzukommen. So lautete der Vorwurf zahlreicher Kritiker. Mehrere jüdische Organisationen starteten nun eine Gegen-Initiative.
Cover ist "verleumderische Verzerrung"
Ende Mai hat die New York Times eine Collage von 67 getöteten Kindern im Gazastreifen gebracht. Die entsprechenden Informationen und Statistiken über die Opfer hatte sie zuvor von Hamas-Institutionen erhalten. Über der Collage prangte der Titel “They Were Just Children” (“Sie waren nur Kinder”). Die US-Tageszeitung machte Israel für den Tod der Kinder verantwortlich.
“Die Veröffentlichung der Fotos der Kinder durch die New York Times ist eine verleumderische Verzerrung und eine falsche Darstellung der Fakten des jüngsten Konflikts”, erklärte Malcolm Hoenlein, der stellvertretende Vorsitzende der Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations. “Es war die Hamas, die den Konflikt ausgelöst und ihre Raketen unter der Zivilbevölkerung platziert hat und dann mehr als 4000 Raketen auf Israel abgefeuert hat. Dabei sind etwa 700 davon auf ihrem eigenen Territorium gelandet und waren möglicherweise selbst für viele der Todesopfer schuld.”
Hamas für Ermordung der Kinder zur Rechenschaft ziehen
Hoenlein ist auch Hauptinitiator einer Initiative, die sich zurzeit wachsender Reichweite erfreut. Dabei wurde ein Online-Bild erstellt, mit dem das Cover der New York Times persifliert wird. Zu sehen ist darauf dieselbe Collage von Kindern, als Magazin wurde “The New Woke Times” angegeben, und der Titel lautet jetzt: “Hamas Wanted for the Murder of 67 Children” (“Hamas für die Ermordung von 67 Kindern zur Rechenschaft gezogen”). Dabei werden Bilder der Hamas-Führer Ismail Haniyeh, Mohammed Deif und Yahya Sinwar gezeigt. So wollen die Initiatoren auf die wahren Schuldigen hinweisen. “Die Welt sollte sich der Verurteilung anschließen und ihre Verhaftung für die Kriegsverbrechen fordern”, sagt Hoenlein. Das Bild wurde mittlerweile mehr als eine Million Mal geteilt.
Unterstützung bekommt die Initiative etwa von der US-amerikanischen Journalistin Ellie Cohanim, die von 2019 bis 2021 als stellvertretende Sonderbeauftragte für die Überwachung und Bekämpfung von Antisemitismus im Außenministerium der Vereinigten Staaten tätig war. “Die New York Times hat in ihrer jüngsten Titelgeschichte die Taktik der Hamas, palästinensische Kinder als menschliche Schutzschilder zu benützen, in hohem Maße belohnt, was natürlich garantiert, dass die Hamas dieses schreckliche Kriegsverbrechen auch in Zukunft begehen wird”, erklärte Cohanim. “Für eine Terrororganisation wie die Hamas ist ein PR-Sieg gegen Israel den Verlust von Menschenleben wert – ob palästinensische oder nicht. Die Hamas legt keinen Wert auf Menschenleben, sie legt nur Wert darauf, ihrem Ziel, Israel zu eliminieren, näher zu kommen, und sie versteht sehr gut, dass es ihrer Sache hilft, wenn die Weltgemeinschaft Israel für die palästinensischen Todesopfer tadelt.“
Verantwortungsvoller Journalismus würde nicht die Hamas für ihren Einsatz von Menschen als Schutzschilder belohnen. „Verantwortungsbewusster Journalismus würde auch untersuchen, wie viele der Todesfälle durch fehlgeschlagene Hamas-Raketen verursacht worden sind, wie viele der Teenager tatsächlich selbst rekrutierte junge Terroristen waren und er würde so fair sein festzuhalten, dass letztlich die Hamas selbst für all die Tode und die Zerstörung verantwortlich gemacht werden sollte, die sie mit ihren Angriffen auf Israel ausgelöst hat.”
Die New York Times verschafft der Hamas "den ultimativen Sieg"
Auch Rabbi Abraham Cooper unterstrich: Die Hamas habe mit möglichst vielen zivilen Opfer offensichtlich ihr Ziel erreicht. Cooper ist US-amerikanischer Rabbiner und stellvertretender Direktor des Simon Wiesenthal Centers in Los Angeles. “Die Redakteure der New York Times verschaffen der Hamas den ultimativen Sieg, indem sie diese Todesfälle als Verbrechen Israels gegen die Menschlichkeit darstellen, anstatt die Massenmörder zu benennen. Wenn die internationalen Medien und die Geberländer ihre unverantwortliche Politik fortsetzen, werden beim nächsten Mal mit Sicherheit noch mehr ‘Unschuldige’ sterben und Terroristen auf der ganzen Welt werden sehen, dass sich Terrorismus lohnt.”
Während der Operation “Guardian of the Walls” habe Israel an mehreren Fronten gekämpft, sagte Arsen Ostrovsky, CEO von The International Legal Forum. Dabei sei die Online-Kampagne besonders relevant gewesen. “Hier waren wir im Wesentlichen in einen ‘Krieg der Narrative’ verwickelt, kämpften gegen palästinensische Propaganda und eine glühende Hasskampagne gegen den jüdischen Staat, die oft von einigen Mainstream-Medien unterstützt wurde, die versuchten, die Hamas zu erhöhen und eine gefährliche moralische Gleichwertigkeit mit Israels unveräußerlichem Recht auf Selbstverteidigung zu schaffen.”
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