Kampfausbildung für 15.000 Ukrainer durch die EU: In 8 Tagen soll auch neutrales Österreich zustimmen
Kanzler Nehammer schweigt dazu, der Außenminister ebenso: In nur acht Tagen muss das neutrale EU-Land Österreich bei einem EU-Treffen in Luxemburg zustimmen, dass die Armeen der EU-Nationen in Kürze auch ukrainische Soldaten ausbilden – und zwar 15.000 Mann.
“Wie kann das mit Österreichs Neutralität vereinbart werden? Wie wird das Moskau bewerten?” – diese Fragen stellen besorgte Leser in unserem Kommentarforum seitdem der eXXpress schon vor einigen Tagen über einen neuen Plan der EU-Führung zur massiven Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte berichtet hat. Jetzt greift auch die “Welt” in Deutschland dieses hochbrisante Thema auf und schreibt ebenfalls umfassend über das EU-Projekt. Demnach sollen mehr als 15.000 (!) ukrainische Soldaten in den Armeen der EU-Nationen ausgebildet werden.
Am 17. Oktober – also in nur acht Tagen – sollen diese Pläne bereits beim Außenpolitischen Rat in Brüssel beschlossen werden, auch Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg müsste dafür stimmen.
Selenskyj wollte sogar 45.000 ukrainische Soldaten in der EU ausbilden lassen
Während viele Österreicher besorgt sind, dass dieses gewaltige Ausbildungs-Programm der EU zur Erhöhung der Kampfkraft der ukrainischen Armee die Neutralität unseres Landes massiv gefährden kann, wird von der Bundesregierung dazu noch immer geschwiegen: Schwarz-Grün kann sich entscheiden, ob die EU-Führung mit einem klaren Nein vergrämt wird – oder ob mit einem Ja zu diesem Aufrüstungs-Projekt eine weitere Aushöhlung des neutralen Status der Republik Österreich in Kauf genommen wird.
Die “Welt” liefert zu diesem Trainings-Programm für die 15.000 ukrainischen Soldaten nun auch weitere Details: Kiew hat in einem internen Schreiben im September um die Ausbildung von bis zu neun Brigaden gebeten, die jeweils aus bis zu 5000 Personen bestehen können – Selenskyj wollte also sogar 45.000 Ukrainer in den EU-Armeen ausbilden lassen
Dem Beschluss zufolge soll es ein multinationales Trainingskommando auf operativer Ebene geben, das in Polen errichtet wird. Dort sollen ukrainische Soldaten etwa in der Abwehr von Cyber- und Massenvernichtungswaffen, im Sanitätswesen, aber auch in Fragen der Luftverteidigung und des Artillerieeinsatzes ausgebildet werden.
Auch Ausbildungseinsätze für Ukrainer in Österreich?
Im zweiten Trainingskommando (Special Training Command) dürfte Deutschland nach Angaben von Diplomaten in größerem Umfang spezielle Ausbildungseinheiten anbieten, beispielsweise Minenräumung oder Taktikschulungen.
Die Ausbildungsmission, die offiziell „Militärische Unterstützungsmission der Europäischen Union für die Ukraine“ (EUMAMUA) heißt, soll die bisherigen Trainingseinheiten der einzelnen EU-Staaten für ukrainische Soldaten mit zusätzlichen Angeboten ergänzen und die Ausbildung insgesamt länderübergreifend besser koordinieren.
Inwiefern auch Österreich “zusätzliche Angebote” bieten muss oder die anderen, sicher millionenteuren Aktivitäten der EUMAMUA als Nettozahler ohnehin mitfinanzieren muss, ist noch nicht geklärt – vor einer Abstimmung am 17. Oktober in Luxemburg sollte Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) allerdings die Österreicher über seine Absichten offiziell informieren.
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